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Es mag für viele nur Stirnrunzeln bedeuten. Was ist denn schon dabei, ein paar Stunden ohne Facebook und WhatsApp auszukommen? Wir werden es überleben, oder? Ja, natürlich. Und vielleicht kann man die paar Stunden auch besser nutzen und wieder einmal ein Buch anschauen, wenn auch nur von außen.
Doch der Ausfall, gerade von WhatsApp, zeigt uns, wie selbstverständlich wir uns in der Kommunikation auf diese privaten Dienste verlassen. Messenger down, WhatsApp down - da klafft schon eine gewisse Lücke, wenn man nicht gerade zu den Aluhutträgern drüben bei Telegram zählt. Wenn dann auch noch das ganze Mobilnetz ausfällt, wie es bei einigen Masten immer wieder vorkommt, ist dann schnell Schluss mit lustig: kein Telefon, kein Netz, keinerlei Nachrichten, keine E-Mails. Da bleibt als Alternative nur das gute alte Briefpapier, sofern man so etwas wie eine Marke besitzt. Es ist ein ungutes Gefühl, wenn Infrastruktur - und zumindest gefühlt ist das so - immer öfter kommentarlos ausfällt. Bei einem Blackout rechnen offizielle Krisenpläne übrigens mit Plünderungen, und zwar schon ab Tag drei. Warum? Weil den Menschen das Essen ausgeht. Und da sie nicht vorausschauend planen, sondern davon ausgehen, dass sie alles immer kaufen können, dekompensiert unsere Gesellschaft im Zweifelsfall besonders schnell. Vielleicht nicht die dümmste Idee, einmal über einen Vorrat nachzudenken. Zum Beispiel wenn wieder einmal Facebook ausfällt. Bleistift und Papier funktionieren immer.