"Canine Science Forum" von 25. bis 28. Juli an Uni Wien. | Wissensaustausch zum Thema Hund und Mensch. | 500 internationale Experten erwartet. | Wien. "Je mehr wir über Hunde wissen, desto besser können wir sie erziehen. Daher müssen wir sie erforschen", meint die Kognitionsbiologin Friederike Range im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Man wisse zwar bereits, dass Hunde denken, um gewisse Entscheidungen zu treffen, wieso sie aber reagieren, sei noch nicht geklärt.
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Erforscht habe man auch, dass Hunde - aufgrund ihres sensiblen Geruchssinnes - menschliche Gefühlszustände wahrnehmen. "Wenn ein Hund aber etwa scheinbar tröstend auf den Besitzer zugeht, muss das nicht heißen, dass er versteht, was in dem Menschen vorgeht", erklärt Range. "Vieles ist noch unklar, da setzen wir nun an." Von 25. bis 28. Juli treffen sich nämlich internationale Experten anlässlich des "Canine Science Forum" in Wien, um neueste Erkenntnisse und bisherige Forschungsergebnisse über den besten Freund des Menschen - den Hund - auszutauschen. Bei dem bisher weltweit größten wissenschaftlichen Kongress zu diesem Thema werden rund 500 Wissenschafter in der Veterinärmedizinischen Universität (VetMed) Wien erwartet.
"In Österreich gibt es rund 700.000 Hunde. 16 bis 18 Prozent der Haushalte halten einen Hund. Es ist ein Thema, das uns alle interessiert", sagte der Verhaltensbiologe von der Uni Wien, Kurt Kotrschal, anlässlich der Programmvorstellung des Kongresses am Donnerstag.
Der Themenbogen dabei reicht von der Entwicklung der Hunde in vergangenen Jahrtausenden bis zum heutigen Haushund. Ergebnisse aus der Verhaltensforschung, dem Lernverhalten, dem Erinnerungsvermögen, rassespezifischen Eigenheiten, der Sozialisierung und der Kommunikation des Hundes sollen beim Kongress ausgetauscht werden. Für Praktiker und Laien findet am 29. Juli ein Satelliten-Symposium statt.
Erziehung maßgeblich
Mehr Austausch mit dem Gesetzgeber hätten sich die Experten wohl auch bei der Gestaltung des verpflichtenden Hundeführscheins für Kampfhunde gewünscht: Es stimme zwar, dass verschiedene Rassen eine unterschiedliche Beißkraft hätten, prinzipiell hänge die Gefährlichkeit eines Hundes aber mit der Erziehung zusammen, so Range.