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Mit der großen Hitze kommt die Sorge um den Waschbrettbauch, der nicht nur Attraktivität, sondern auch ein längeres Leben in Frische verspricht. Das hat sogar Politiker überzeugt, die früher über grüne Körndlfresser spotteten. Macchiavelli ist tot, es lebe Montignac, Schöpfer der "In-Diät 2005" - freilich angepasst an individuelle Bedürfnisse.
So favorisiert Jörg Haider eine Mischung aus Trennkost und mediterraner Diät. Erste Überlegung war: "Blau kann ich nicht mehr sein, denn Alkohol macht dick." Dann fiel seine Entscheidung für die strikte Anwendung von Trennkost, die den gleichzeitigen Verzehr von Kohlehydraten und Eiweiß verbietet: "Braunes Brot wird nicht mehr gegessen." Dafür setzt er auf die schlank machenden Enzyme, die in Zitrusfrüchten stecken. Auf diese Weise hat Haider sein Gewicht in nur wenigen Wochen um mehr als drei Viertel reduziert - eine diätetische Sensation, die Ernährungsexperten besorgt registrieren. "Überschnelles Abmagern führt zum Kollaps. Vielleicht erklärt das, warum er sich an festgemauerten Ortstafeln so festkrallt, um nicht in aller Öffentlichkeit auf die Nase zu fallen."
In der Steiermark hat Gerhard Hirschmann mit reinem Trennen begonnen, fördert die Wirkung nun aber mit heißer Luft wie im orientalischen Hamam. Und er hat sich für das Setzen spitzer Akupunkturnadeln zur Unterstützung entschieden - allerdings in von ihm bereits getrennte Körperteile.
"Alles, was zu radikal ist, ist ein kurzfristiger Erfolg", warnen Diätspezialisten. Besonders die Kur für einen schlanken Staat solle langsam geschehen, denn sonst folge der übliche Yo-Yo-Effekt, bei dem nach der rigiden Enthaltsamkeitsphase noch ärgere Fettleibigkeit droht.