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Wassermangel als gemeinsames Problem

Von WZ-Korrespondentin Karin Rogalska

Europaarchiv

Donauraum sucht Erfahrungsaustausch mit der asiatischen Mekong-Region.


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Budapest. Vor allem auf zwei Wegen will das zurzeit viel gescholtene Ungarn seinen Ruf auf internationaler Ebene wieder verbessern. Mit Blick nach Europa geht es um die Donauraumstrategie, die Budapest auch mit Initiativen für die Ressource Wasser konkretisieren will. Schließlich sei dieses einer "der wichtigsten Diplomaten des Landes", wie es Präsident Janos Ader einmal formulierte. Über den alten Kontinent hinaus streben die Ungarn exzellente Beziehungen mit Asien an und wollen etwa "der Türöffner Chinas nach Europa" sein. Beides haben sie inzwischen zur "Budapester Initiative über den ASEM-Dialog für eine nachhaltige Entwicklung" verquickt.

"ASEM" steht für "Asien-Europa-Treffen", ein interregionales Gesprächsforum, das auch dem Umwelt- und Klimaschutz dienen soll. Während der EU-Ratspräsidentschaft waren die Ungarn auch Gastgeber des 10. ASEM-Außenministertreffens, bei dem Wassermangel als nicht-traditionelle Sicherheitsbedrohung ähnlich schwerwiegend wie Nuklearkatastrophen eingestuft wurde, deretwegen sich die Regierungen künftig untereinander abstimmen müssten. Denn einzelne Länder seien den gewaltigen Herausforderungen nicht mehr gewachsen. Der Jemen etwa müsse schon in fünf Jahren mit dauerhaftem Wassermangel rechnen und sei deshalb dringend auf internationale Unterstützung angewiesen.

Die erst vor wenigen Tagen ins Leben gerufene "Budapester Initiative" betrifft die Kooperation des Donauraums mit der Mekong-Flussregion. Asiaten und Europäer tauschen zunächst ihre Erfahrungen bei der Versorgung von Ballungsräumen mit Trinkwasser aus. Die Ungarn könnten hier darüber berichten, wie sie die zahlreichen Wasserquellen von Budapest - die Metropole ist die quellenreichste Stadt in Europa - vor Verschmutzung schützen oder wie sich Grundwasser vor der Verseuchung durch wilde Deponien bewahren lässt. Später soll es darum gehen, wie sich der Wassermangel auf die Landwirtschaft und damit auch auf eine sichere Versorgung der Menschheit mit Lebensmitteln auswirkt oder wie sich Wasserquellen möglichst ressourcenschonend nutzen und verwalten lassen.