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Wassermelone statt Viagra

Von WZ Online

Wissen

Macht Blutgefäße locker, erhöht aber auch den Harndrang. | Lubbock. Der Verzehr von Wassermelone kann nach Erkenntnissen amerikanischer Forscher die gleiche Wirkung haben wie das Potenzmittel Viagra. Das Geheimnis dafür liegt im Wirkstoff Citrullin, das die Erweiterung von Blutgefäßen unterstützt.


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"Wassermelone ist wohl nicht so organspezifisch wie Viagra, ist aber eine großartige Möglichkeit, ohne Nebenwirkungen von Medikamenten die Blutgefäße zu lockern", erklärte Bhimu Patil, wissenschaftlicher Direktor beim Texas A&M's Fruit and Vegetable Improvement Center.

Das in Schale und Fruchtfleisch enthaltene Citrullin reagiert beim Verzehr großer Mengen mit Enzymen, wodurch die Aminosäure Arginin erzeugt wird. Diese unterstützt Herz und Kleislauf sowie das Immunsystem. Arginin fördere auch die Bildung von Stickoxid und könne zur Behebung von Erektionsstörungen eine ähnliche Wirkung erzielen wie Viagra, sagte Patil. Die Citrullin-Konzentration ist in der Schale am höchsten. Patil regte an, dass es möglich sein müsse, den Anteil dieses Wirkstoffs auch im Fruchtfleisch der Melone zu erhöhen.

Die Erklärungen des Forschers fanden bei anderen Wissenschaftern allerdings ein zwiespältiges Echo. Der auf die Zucht von Wassermelonen spezialisierte Agrarbiologe Todd Wehner von der North Carolina State University gab zu bedenken, dass die Wassermelone in keiner Weise einen ebenso starken Wirkungsgrad erreiche wie Viagra. Und Penelope Perkins-Veazie, die im Auftrag des US-Landwirtschaftsministeriums in Lane, Oklahoma, tätig ist, wies auf eine viel näher liegende Wirkung des Wassermelonenkonsums hin: Um eine hinreichend große Citrullin-Aufnahme zu erreichen, muss man soviel Wassermelone essen, dass man ständig aufs Klo muss.