Forschern zufolge könnte es vor Mikroben nur so gewimmelt haben.
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Wien. Einst könnte es Grundwasser auf dem Mars gegeben haben. Ein solches System knapp unter der Oberfläche könnte sogar einmal Bedingungen für Leben auf dem Roten Planeten geboten haben, schreiben Forscher um Joseph Michalski vom britischen Naturkundemuseum in London in der aktuellen Ausgabe von "Nature Geoscience".
Demnach könnte es vor Mikroben nur so gewimmelt haben. Als Ort für früheres Leben kommt der McLaughlin-Krater - einer der tiefsten Krater auf dem Roten Planeten - in Frage. Dort finden sich Sedimente, die sich über einen langen Zeitraum in einem ehemaligen Kratersee abgelagert haben, so die Wissenschafter.
Dieser See dürfte von tief unter der Marskruste liegendem Grundwasser gespeist worden sein. Demnach gibt es Hinweise auf eisen- und magnesiumhaltige Tonmineralien, die für die übliche Mars-Umwelt untypisch seien.
Da die Marskruste aufgrund der geringeren Schwerkraft eine höhere Porosität als die Erdkruste aufweist, könnte der Planet bis in über sechs Kilometer Tiefe große Mengen Wasser gespeichert haben. Zwar hat der Mars schon seit Jahrmilliarden seine Atmosphäre und den größten Teil seiner Wasservorräte verloren. Doch mögliche unterirdische Lebensformen könnten noch in Sedimentgesteinen, die in Kontakt mit Grundwasser entstanden sind, zu finden sein.
Der Fund gelang dank der Nasa-Raumsonde "Mars Reconnaissance Orbiter" (MRO). Dieser Erkundungssatellit war im August 2005 aufgebrochen und erreichte im März 2006 sein Ziel - die Marsumlaufbahn. Primäres Ziel der Sonde ist die Kartografierung der Marsoberfläche mit der bisher hochauflösendsten Kamera. Die Aufnahmen lassen auch kleinere Strukturen erkennen und ermöglichen auch eine gezielte Auswahl interessanter Landestellen für Mars-Missionen.
MRO ist auch ein Begleiter des Nasa-Rovers "Curiosity" auf dem Roten Planeten. Die Sonde hat nicht nur den Abstieg des Roboters festgehalten, sondern unter anderem auch dessen Radabdrücke auf der Planetenoberfläche.