Mondsee-Verkauf: Auch Land Salzburg ist interessiert. | Die meisten Seen gehören den ÖBf. | Wien. Seit Anfang März 2008 an die Öffentlichkeit kam, dass der oberösterreichische Mondsee zum Verkauf steht, brodelt die Gerüchteküche. Schätzungen, wonach der 14 Quadratkilometer große See samt ein paar kleiner Seegrundstücke 16 Millionen Euro kosten soll, hat die Noch-Eigentümerin Nicolette Waechter nicht bestätigt. Berichte über arabische Kaufinteressenten gehen um.
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"Der kolportierte Kaufpreis - für 8000 Quadratmeter Seegrund, Fischerei-Lizenzen und Pachten für Stege und Bootsanlegestellen - liegt mindestens 50 Prozent über dem Marktpreis. Es handelt es sich um ein reines Spekulationsgeschäft", vermutet der oberösterreichische Landesrat Josef Stockinger und ist verärgert. Der See müsse in die Öffentliche Hand kommen, um "ein Stück Heimat" vor Spekulanten zu schützen.
Unterstützung bekommt Oberösterreich jetzt vom Land Salzburg. "Wir sind eng verbunden mit dem Salzkammergut und müssen Interesse haben, unsere Wasserressourcen zu sichern", betont der Salzburger Landtagspräsident Wolfgang Saliger gegenüber der "Wiener Zeitung". Er kann sich auch eine gemeinsame Lösung mit Oberösterreich vorstellen. Ein Runder Tisch zum Thema Mondsee-Verkauf wurde bereits für Herbst fixiert. Seit kurzem stehen nun auch Salzburger Politiker auf der Einladungsliste.
Kaum Privateigentümer
"Ein See ist umso teurer, je mehr Tourismus es gibt", weiß Bernhard Schragl von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf). Die ÖBf verwalten den Großteil der heimischen Seen und setzen damit jährlich geschätzte 6 Millionen Euro um. Es gibt nur mehr sehr wenige private See-Eigentümer wie Waechter. Der Achensee gehört der Stadt Innsbruck, der Neusiedlersee den Esterházys und der Bodensee der Stadt Bregenz.