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Wasserversorgung braucht Partner

Von Claudia Peintner

Wirtschaft

Die Energie AG Oberösterreich wächst mit Wasser. | Lernen von PPP-Modellen in Osteuropa. | Wien. "Der Großteil der österreichischen Wasserleitungsnetze wurde in den 50er Jahren gebaut, sie haben in den nächsten zwanzig Jahren ihr Ablaufdatum erreicht", sagt Christian Hasenleithner, Geschäftsführer der Energie AG Oberösterreich (EAG). Zeitverzögert treffe das auch auf den Kanalbereich zu. Und wenn es um Sanierung geht, tritt der Wasser-Experte für ein Modell öffentlich-privater Partnerschaften ein (Public Private Partnership - PPP).


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Der Wassersektor in Österreich sei sehr klein strukturiert - einzelne kleine Gemeinden hätten nicht das Fachwissen und die Ressourcen, um den Bereich entsprechend in Stand zu halten, schildert Hasenleithner. Mit der Hereinnahme eines privaten Partnerbetriebes könnten Kommunen Investitionskosten und Prozesse optimieren. In Österreich seien diese Modelle im Bereich Wasserwirtschaft in der Breite noch nicht so etabliert wie etwa in Osteuropa. Dort bietet die EAG unterschiedliche PPP-Modelle in den Kernfeldern Wasser, Entsorgung und Energie an.

Trinkwasser bis Kanal

Über die jüngste Beteiligung im tschechischen Budweis betreibt der oberösterreichische Konzern etwa 38 Brunnen- und Aufbereitungsanlagen, rund 2400 Kilometer Wasserleitungs- und Kanalnetz sowie 69 Kläranlagen. Jedes Jahr werden damit rund 220.000 Einwohner mit 11 Mio. Kubikmeter Wasser versorgt.

Gleichzeitig kümmern sich Experten um die Reinigung und Aufbereitung von Abwasser. In Ungarn gründete die EAG 2008 ein Joint Venture mit der Stadt Miskolc zum Aufbau einer regionalen Wasserdienstleistungsgesellschaft.

Die EAG ist 2001 ins Wassergeschäft eingestiegen. Gemeinsam mit den Sparten Wärme und Entsorgung trage der Wasserbereich rund ein Viertel zum Konzernumsatz (zuletzt 1,14 Mrd. Euro) bei, sagt EAG-Chef Leo Windtner.