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Wattepads

Von Paul Vécsei

Reflexionen
Wattepad bei der Belastungsprobe: Manche soffen ab.
© Robert Newald

Julia Steinlechner aus der TV-Serie "Mitten im 8en" hat im echten Leben mit ihrer Darstellerin Maria Schuchter bis auf das süße Aussehen wenig gemeinsam. Aber immerhin: Beide verwenden das Gleiche zum Abschminken.


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In der Fernsehrolle ist sie eine 17jährige Göre, welche die Erwachsenen oft zur Weißglut treibt. Aufreizend-pubertär läuft Julia Steinlechner lasziv in Mini-Rock-Extremen herum. "Ein bisserl ein Luder halt. Sie möchte doch so gerne im Mittelpunkt stehen", sagt Julias Darstellerin, Maria Schuchter. Bis auf den jungen, attraktiven Körper haben aber Julia und die zwanzigjährige Maria kaum etwas gemeinsam. Im wahren Leben ist die Julia-Darstellerin unaufdringlich, zurückhaltend und wenig schrill. Ein "braves" Mädchen, das nur zufällig in die Fernseh-Rolle schlüpfte und außerhalb des Studio-Sets fleißig die Vorlesungsbänke an der Uni drückt. Vier Semester Medizin hat das Schauspiel-Jungtalent bisher schon erfolgreich absolviert. Dabei soll es nach ihrem Willen trotz Fernsehbekanntheit und des um ihre Person ausgebrochenen Medien-Rummels nicht bleiben. Derzeit wird in den Drehpausen für die nächste große Prüfung Ende Juni gebüffelt.

"Julia ist eine Spielerei. Die hat mit mir wenig zu tun. Sie ist viel extrovertierter", sagt Schuchter. Zu dieser Art Schau-Spielerei kam Maria zufällig. Eine wohlmeinende Freundin hatte sie zum Casting angemeldet. Zu diesem trat sie als letzte in der Reihe an - und ging als Erste wieder hinaus. 24 Stunden hatte Maria Zeit zu überlegen, ob sie sich als kleines Sexyhexy mitten in den Achten begeben wollte. Dann griff sie mit beiden Händen nach der Chance, obwohl der Lebensplan anders angelegt war.

Privat ist Maria Schuchter in festen Händen und eine treue Seele. Ihren Partner lernte sie vor vier Jahren im Schultheater des renommierten Wiener Akademischen Gymnasiums kennen. Dieses hat durch seine jahrzehntelange Aufführungspraxis altgriechischer Dramen unter Wolfgang Wolfring einiges an Theater-Berühmtheit erlangt. Auch Liane Nelska und Gerhard Tötschinger sind dort erstmals auf den Brettern der Welt gestanden. Maria Schuchter trat ebenfalls dort in deren erste Fußstapfen: 2003 als Chormädchen in der Ödipus-Tragödie von Sophokles.

Doch dachte sie damals nicht ernsthaft an eine Schauspielerkarriere. Auch nicht, als Maria vor zwei Jahren eher "aus reinem Spaß" zum Casting für die Rolle des "Mariandl" bei den Wachau-Festspielen in Weissenkirchen antrat und prompt für das Sommertheater engagiert wurde. Zur direkten Nachfolgerin erwählt von der in einer Mutterrolle mitspielenden Waltraut Haas, welche das Mariandl einst im deutschsprachigen Filmbewusstsein verankert hatte.

Der süßlich-kitschigen Klischeefigur folgten, wenn auch immer nur kurzfristig, schwierigere Aufgaben in kleinen Theatern. In "Arme Teufel" an der Freien Bühne Wieden legte Maria Schuchter eine ergreifende Talentprobe ab, die jeden früheren Zuckerguss wegschmelzen ließ: Ein junges Mädchen, das allein gelassen aus Verzweiflung sein Kind tötet. Dem Kurzausflug auf die Bühne sollte wiederum ein längerer Studienabschnitt folgen. Nun landete Maria Schuchter aber wider eigenem Erwarten vor den Fernsehkameras. Ohne aber dort zu viel zu erwarten: "Ich weiß nicht, wie lange die Serie läuft. Derzeit gibt es für mich eine Staffel mit Open End."

Professionellen Rückhalt bekommt Maria - Spross einer bekannten Künstlerfamilie - mütterlicherseits: Mama Gabriele Schuchter ist Schauspielerin und trat etwa im vergangenen Sommer in Reichenau bei den "Letzten Tagen der Menschheit" von Karl Kraus ins Rampenlicht. Marias Großvater war der berühmte Dirigent und Pianist Gilbert Schuchter. Der tödlich verunglückte Volkstheater-Mime Georg Schuchter war ihr Onkel. Cousin Rafael (30) machte als "Hamlet" im Sommer 2004 auf der Rosenburg auf sich aufmerksam. Cousine Risa ist Geigerin beim Mozarteum-Orchester.

Mit fünf Geschwistern ist Maria ein Familienmensch und liebt dennoch die Zweisamkeit. "Ein schönes Frühstück zu zweit" zählt neben "lange schlafen" zu den wichtigen Dingen. Sie ist nachdenklich, quirlig, temperamentvoll und elegant. Und sie schminkt sich auch privat gerne, wenn auch nicht annähernd so aufdringlich wie fürs Fernsehen.

Bewertungskriterien. Maria Schuchter und Julia Steinlechner haben also den ständigen Gebrauch von Wattepads gemeinsam. Privat zwei Stück und im Studio "einige mehr" werden täglich verbraucht. Wichtigste Qualitätsmerkmale für beide junge Frauen in einer Person, welche die Produkte nach dem Schulnotensystem bewerteten:

Spenderfunktion: Eine "sehr gute" Packung lässt sich "oben aufhängen" und erlaubt "unten eine leichte Entnahme der Pads". Eine sicht- und brauchbare Perforierung wurde erwartet.

Geschmeidigkeit: Nicht zu trocken, keinesfalls rau und im optimalen Fall zwei unterschiedlich beschichtete Oberflächen lautete hier die Anforderung.

Saugkraft: 30 Sekunden in eine Flüssigkeit eingelegt, zeigte die Aufnahmefähigkeit der Produkte, soweit sie sich nicht gleich ganz im Bad auflösten.

Wischkraft: Wie viel Rückstände "bleiben bei einem Wischer über die Schminke im Gesicht zurück? Was geht mit einem Strich weg?"

Zusammenfassung. Maria und Julia zeigten sich mit dem gängigen Marktangebot relativ zufrieden. Das "schlechteste" Produkt der subjektiven Bewertung erreichte immerhin auch noch ein "Befriedigend". "Ich kann im Prinzip mit allen leben", meinte unsere Prüferin. Jetzt kann sie es auch noch lange tun. Denn die beim Test unverbraucht gebliebenen Pads, welche Maria Schuchter nun von uns vererbt bekam, bilden immerhin den satten Vorrat einer ganzen Jahresration, selbst wenn sich Julia am Schminktisch so richtig austoben sollte. Wahrscheinlich werden die Kollegen von "Mitten im 8en" mitpartizipieren. "Denn so was braucht man immer."

Also, an der Ausrüstung mit Wattepads wird die Daily mit dem Schauplatz in der Wiener Josefstadt wohl bestimmt nicht scheitern.

Einzelergebnis

1. Platz: Gesamtnote 1,25
Ebelin Duo-Qualität,

70 Stk., 100% Baumwolle, Euro 0,95

Spender 1, Geschmeidigkeit 1,

Saugkraft 1, Wischkraft 2

2. Platz: Gesamtnote 2,25
Demake Up Duo,

84 Stk., 100 % Baumwolle, Euro 0,69

Spender 3, Geschmeidigkeit 2,

Saugkraft 2, Wischkraft 2

3. Platz: Gesamtnote 2,75
Nivea Visage,

80 Stk., 100 % Baumwolle, Euro 1,60

Spender 5, Geschmeidigkeit 3,

Saugkraft 2, Wischkraft 1

4. Platz: Gesamtnote 3
Bellawa cosmetic Pads,

100 Stk., 100% Baumwolle, Euro 1,45

Spender 1, Geschmeidigkeit 3,

Saugkraft 4, Wischkraft 4

5. Platz: Gesamtnote 3,25
Today Duo-Qualität,

80 Stk., Euro 0,99

Spender 4, Geschmeidigkeit 4,

Saugkraft 3, Wischkraft 2