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Webcheck: Sites oft nicht gesetzeskonform

Von WZ Online

Wirtschaft

Der Handel im Internet weist in Europa seit Jahren eine steigende Tendenz auf, doch in Österreich ziehen immer mehr Unternehmen aus dem Online-Geschäft zurück. Allerdings werden die heimischen Webseiten immer benutzerfreundlicher, bieten hauptsächlich Informationsinhalte und setzen auf die Interaktion mit dem Kunden. Zwei Drittel entsprechen jedoch nicht den gesetzlichen Anforderungen.


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http://www.wienerzeitung.at/bilder/topicmaps/netz.jpg Das sind einige Ergebnisse des webcheck.2005, der heute von Roland Berger Strategy Consultants und der diamond:dogs group in Wien präsentiert wurde.

"In Österreich ist eine gewisse 'Online-Schizophrenie' zu beobachten. Während die Umsätze mit E-Commerce in ganz Europa kräftig zulegen, stagniert hier zu Lande die Entwicklung und immer weniger Unternehmen bieten ihre Produkte und Dienstleistungen auch im Web an", erklärt Vladimir Preveden, Studienautor und Senior Project Manager bei Roland Berger.

So wuchs der deutsche Internet-Handel 2004 um 76% auf 203 Mrd. EUR, in Österreich lag der Wert mit 2,8 Mrd. EUR auf dem Niveau von 2003. Auch nutzen nur noch 29% der heimischen Unternehmen das Internet für E-Commerce-Zwecke, 2002 waren es dagegen noch 38%. "Österreichs Online-Handel steckt noch in den Kinderschuhen", so Preveden.

Mangelhafte Umsetzung des E-Commerce-Gesetzes

Seit dem webcheck.2002 hat sich die Usability der Webseiten von Note 3,1 auf 2,7 (Grundlage ist das deutsche Schulnotensystem von 1 = Sehr gut bis 6 = Ungenügend) verbessert. Allerdings entsprechen 67% aller Internetseiten nicht den gesetzlichen Bestimmungen: "Es fehlen oft simple Angaben wie E-Mail-Adresse, Umsatzsteuer-identifikationsnummer (UID) oder Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGBs). Selbst einige der untersuchten Online-Shops haben hier Nachholbedarf", erläutert Ulf Deecke, Geschäftsführer der diamond:dogs group.

Kunden durch Webangebot flexibler

Die Angst der Unternehmen, dass das Internet die Loyalität ihrer Kunden beeinträchtigt, wächst - ihr Anteil stieg von 25% im Jahr 2002 auf aktuell 32%. "Die Kunden sind durch die Möglichkeit des schnellen Preisvergleichs und den internationalen Zugang zu Lieferanten zwar zu Wanderern geworden und streuen ihre Ausgaben nun breiter, sie kehren einem Anbieter aber nur ganz selten vollends den Rücken", sagt Preveden.

Das Zauberwort gegen die Abwanderung von Kunden heißt Kundenbindung über das Internet. "Bereits 67% aller österreichischen Unternehmen sind in diesem Bereich aktiv. Der Wert hat sich seit 2002 verdoppelt. Trotzdem gibt es hier noch Aufholbedarf, da knapp 40% nur auf Standardinstrumente wie Newsletter zurückgreifen", meint der Strategieberater.

Trend zum Mittelmaß

Die besten Webseiten kombinieren Zielgruppenorientierung, Produktinformation, Services und Shop in übersichtlicher Art und Weise. Und acht der Top 10 dieser Studie erfüllen die Kriterien des E-Commerce-Gesetzes.

An der Börse notierte Unternehmen in Streubesitz engagieren sich bei ihren Webseiten in besonderem Maß - 50% der Top 10 sind ATX-Unternehmen. Konsumgüterunternehmen dagegen scheinen trotz ihrer Nähe zum Endkunden sogar unter den Top 20 nur zu 25% auf. Generell dominiert die Note "Befriedigend" den webcheck.2005.

Weitere Informationen stehen unter http://www.webcheck.at .