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Multimedia-Unternehmen soll zumindest 2,166 Millionen Euro Schulden haben.
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Wien. Über die webfreeTV.com Multimedia Dienstleistungs AG wurde am Donnerstag das Konkursverfahren auf Antrag eines Gläubigers eröffnet. Das Unternehmen, das zuletzt in Eisenstadt angesiedelt war, aber die Firmenzentrale im fünften Wiener Gemeindebezirk unterhält, hat laut dem Gläubigerschutzverband AKV rund 2,166 Millionen Euro Schulden. Die Aktiva beziffert der AKV mit null.
"Zu den aktuellen Insolvenzursachen liegen uns derzeit noch keine Informationen vor", stellt AKV-Insolvenzexpertin Veronika Poinstingl fest. "Das Unternehmen geriet bereits 2009 und 2010 in die Negativschlagzeilen. Einerseits liefen gegen das Unternehmen mehrere Verfahren der Finanzmarktaufsicht (FMA) wegen mutmaßlichen Verstößen gegen die Publizitätspflichten, andererseits ermittelte auch die Staatsanwaltschaft gegen ehemalige Vorstände des Unternehmens." Dem Vernehmen nach wurden und werden die Vorwürfe bestritten.
"In Insiderkreisen wurde auch gemunkelt", heißt es in dem AKV-Rundschreiben an die Gläubiger, "dass sich das Unternehmen seit Jahren ‚am Rande des Abgrunds‘ befände." Im ersten Halbjahr 2009 soll der Verlust den Unternehmensumsatz übertroffen haben. Auch wurde laut AKV bereits im Juli 2010 einmal vom Unternehmen bekanntgegeben, akut von der Insolvenz bedroht zu sein.
Zu den webfree.tv-Zampanos zählte längere Zeit auch der bekannte Wiener Investmentspezialist Michael "Mike" Lielacher. Einer der Aktionäre von webfree.tv ist laut Creditreform die Connexio alternative investment holding AG mit 5,51 Prozent. Der Fonds Athena Burgenland Beteiligungen AG, der 27,53 Prozent der Anteile hielt, ist bereits Ende des Vorjahres ausgestiegen.