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Wechselhafte Verflechtungen

Von Michael Schmölzer

Politik

Das wechselvolle Beziehungsgeflecht, das zwischen Wien und Prag über Jahrhunderte bestanden hat, ist jetzt Thema einer Ausstellung.


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"Prag-Wien: Zwei europäische Metropolen im Lauf der Jahrhunderte" ist der Titel einer Ausstellung, die bereits im vergangenen Jahr in der Wiener Nationalbibliothek zu sehen war. Jetzt ist Prag dran, am 26. Oktober öffnet das Palais Clam-Gallas seine Pforten für die Besucher. Die Exponate der Wiener Nationalbibliothek werden dabei durch Bestände aus dem Archiv der Stadt Prag, aus dem Prager Nationalmuseum und der Nationalbibliothek bereichert.

Thematisch wird sich die Ausstellung wie schon in Wien mit 600 Jahren wechselvoller tschechisch-österreichischer Geschichte beschäftigen. "Zu jedem österreichischen Exponat wurde ein tschechisches Pendant gesucht", so Organisatorin Magdalena Zivná von der Kulturagentur Euro Art Network zur "Wiener Zeitung".

Insgesamt sind es etwa 290 Ausstellungsstücke, die in Prag zu bewundern sein werden. Der Bogen spannt sich von der berühmten Wenzels-Bibel bis zu Exponaten aus den 20er Jahren. Die Ausstellung wird dabei Touristen-freundlich sein, wie Zivná versichert. Schautafeln wird es auf tschechisch, englisch und deutsch geben, auch der Ausstellungskatalog wird über einen englisch- und deutschsprachigen Teil verfügen.

Die Exposition gewinnt vor dem Hintergrund der seit Jahren gespannten österreichisch-tschechischen Beziehungen (Stichwort Benes-Dekrete und AKW Temelín) an zusätzlicher Bedeutung. Zivná: "Veranschaulicht werden Jahrhunderte einer gemeinsamen Geschichte, eines fruchtbaren und konstruktiven Dialogs." Auch dass es bereits in früheren Jahrhunderten zu Konflikten zwischen den beiden "Stiefzwilligen" (Pavel Kohout) Wien und Prag kam, wird nicht verschwiegen.