Mit Spannung wurde das FPÖ-Hearing des SPÖ-Präsidentschaftskandidaten Heinz Fischer erwartet. Gestern Abend war es endlich so weit: Überraschungen blieben allerdings aus.
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Nach einer "herzlichen" Begrüßung durch Parteiobmann Herbert Haupt kam dieser sogleich selbst sogleich zur aus FPÖ-Sicht zentralen Frage: Wie würde es ein Bundespräsident Heinz Fischer - in der Vergangenheit stets Apologet der "nicht-mit-der-Haider-FPÖ"-Linie der SPÖ - mit der FPÖ halten?
Fischer betonte hier den Unterschied zwischen "Ausgrenzen" der und "Abgrenzen" von der FPÖ mit dem Verweis auf so manchen verbalen Ausrutscher. Als Nationalratspräsident habe er jedoch auf Gleichbehandlung aller Fraktionen geachtet. Und würde Fischer auch einen Minister mit Namen Jörg Haider angeloben? Hier wollte sich der SP-Kandidat trotz mehrmaliger Nachfragen nicht zu einem Ja oder Nein durchringen - sehr zum Unmut der anwesenden FPÖ-Funktionäre.
Ansonsten viele Fragen zur angeblichen Nähe Fischers zu kommunistischen Diktaturen, seiner Rolle bei den EU-Sanktionen gegen Österreich, der Neutralität und darüber, ob er als Bundespräsident auch Kinderschänder amnestieren würde. Letzteres schloss der Kandidat aus. Erst die Wählerstromanalysen am Sonntagabend werden zeigen, ob Fischer erfolgreiche Überzeugungsarbeit leisten konnte.