Das Friedenszentrum Burg Schlaining feierte am Wochenende sein 20-jähriges Bestehen und lud hohe Politiker zur Diskussion zum Thema Süd-Ost-Europa und europäische Integration.
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"Das vereinigte Europa ist nicht nur unser Wunsch, sondern unser Schicksal", brachte der kroatische Präsident Stipe Mesic die Unabdingbarkeit einer europäischen Integration von Süd-Ost-Europa zum Ausdruck. Zwar sei Süd-Ost-Europa heute noch nicht völlig befriedet, um ein Krisengebiet am Rande Europas zu vermeiden, müsse jedoch der Weg zur EU geöffnet werden, so Mesic.
Der österreichische Nationalratspräsident Heinz Fischer hob die Problematik des Nationalismus hervor, zu dem auch noch ein gewisser "nationaler Egoismus komme". Man sollte daher nicht vergessen, dass das Projekt EU nicht dem Selbstzweck diene, sondern dazu, dass "die Bürger des Kontinents in Frieden miteinander leben können".
Martti Ahtisaari, ehemaliger Präsident Finnlands, strich in seinem Statement die Problembereiche Korruption, Nationalismus und Minderheitsrechten hervor. Für einen Weg in die Stabilität der Balkanregion solle eine gemeinsame Strategie gefunden werden, die nicht nur von der EU unterstützt, sondern "auch von Russland getragen wird", so Ahtisaari.
Auch der Außenminister der Bundesrepublik Jugoslawien, Goran Svilanovic, plädierte für eine Verbesserung der Beziehungen zwischen der EU und Russland und sprach sich für die Integration der Türkei in die EU aus. Er selbst rechnet erst in 10 bis 15 Jahren mit einem EU-Beitritt Jugoslawiens: "Wir sind erst am Anfang dieses Prozesses", so Svilanovic, der selbst in Schlaining studiert hatte.
Das Österreichische Institut für Friedensforschung wurde am 6. September 1982 gegründet. Aus ihm entstand das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) und das Europäische Universitätszentrum für Friedensstudien (EPU), welche heute das Friedenszentrum Burg Schlaining bilden.
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