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Weidmann wird neuer Bundesbank-Chef

Von WZ Online

Wirtschaft

Nach Einigung von Merkel und Westerwelle. | Berlin. Der wirtschaftspolitische Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Jens Weidmann, wird neuer Präsident der Bundesbank. Dies wurde der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch aus Regierungskreisen bestätigt. Weidmann tritt die Nachfolge von Bundesbankchef Axel Weber an, der im April zurücktritt.


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Die bei der Bafin für die Bankenaufsicht zuständige Sabine Lautenschläger soll auf den ebenfalls freiwerdenden Vizeposten rücken.

Merkel und FDP-Chef Guido Westerwelle informierten nach Angaben von Teilnehmern am Mittwochmorgen das Kabinett über die Verabredung. Westerwelle habe dabei Wert darauf gelegt, dass die Liberalen eine Frau in den Bundesbank-Vorstand berufen wollten und auf Lautenschläger bestanden hätten.

Weiblicher Bestzungswunsch

Eine Einigung darüber konnten Merkel und Westerwelle offenbar relativ rasch erzielen, weil auch die CDU-Chefin die Suche nach einer Frau in Auftrag gegeben hatte. Bereits bei der Debatte um die Frauenquote in den Spitzenetagen der Wirtschaft hatte Merkel betont, dass Personalwechsel in Spitzenämtern verstärkt dazu genutzt werden sollten, Frauen in Entscheidungspositionen zu bringen.

Wichtig war bei der Entscheidung für Lautenschläger offenbar aber auch, dass sie als Finanzmarktexpertin und nicht als politische Nominierung gilt. Denn die Opposition hatte bereits am Vortag kritisiert, mit Weidmann werde nun ein Bundesbank-Chef ernannt, der zu engen Kontakt mit der Kanzlerin habe. Dies unterminiere das Image einer unabhängigen Bundesbank. (Reuters)

Porträt Jens Weidmann