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Alle Jahre wieder quälen uns zur Weihnachtszeit nahezu alle Sender wie auf Kommando wochenlang mit Nervtötern wie "Last Christmas", "Red nosed reindeer Rudolph", "Let it snow" & Co. Dass es nun die Ö3-Version "Lass es Schneien" von Ex-Kicker Herbert Prohaska gibt, macht die Sache kaum erträglicher.
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Wer im Advent trotzdem nicht abdrehte, bekam eine Paradelektion in perfidem Psychoterror: Der Begriff "Wirtschaftskrise" erlebte inflationäre Höhenflüge. Egal, ob es um Bio-Schweinsbraten oder Ski-Haserln ging, egal wie positiv die Bilanzen auch sind - keine Meldung ohne Krise. So fährt etwa der Handel im Weihnachtsgeschäft trotz Wirtschaftskrise ähnliche (Rekord-)Ergebnisse ein wie im Vorjahr. Trotz Wirtschaftskrise sind Fernreisen und Ski-Destinationen restlos ausgebucht. Trotz Wirtschaftskrise trudelten wieder Millionenspenden am "Licht ins Dunkel"-Konto ein. Und trotz aller Horrormeldungen wird man den Verdacht nicht los, dass die herbeigebetete Krise vor allem in den Köpfen mancher Journalisten stattfindet. Cui bono?
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