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Weil die Fans eh die Rechnung bezahlen

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Noch sind es nur Gerüchte, doch sie werden immer lauter: Wenn die Champions League rundum erneuert in die Saison 2018/19 startet, könnte der Ball am frei empfangbaren Fernsehen vorbeirollen. Wie das Internetportal 90minuten.at aus "gut informierten Kreisen" erfahren haben will, sind ORF und ZDF bereits aus dem Match um die Übertragungsrechte für die Saisonen 2018/19 bis 2020/21 ausgeschieden, das härter geführt wurde als je zuvor und sich gerade kurz vor dem Abpfiff befindet. Im Raum steht dagegen ein gemeinsames Angebot von Sky und dem Streaminganbieter Dazn, der immer offensiver auf dem Markt auftritt und schon jetzt viele Sportübertragungen liefert. Überraschend wäre ein solches Szenario nicht: In England hat der europäische Verband Uefa bereits einen Rekordvertrag mit BT Sports abgeschlossen, das für drei Saisonen 1,2 Milliarden Pfund für die Exklusivrechte hinblättert. Die Entwicklung ist ebenso schade wie konsequent: Schon in den vergangenen Jahren sind die Preise für die Übertragungsrechte derart gestiegen, dass deren Kauf für öffentlich-rechtliche Sender gegenüber (weniger sportaffinen) Gebührenzahlern immer schwieriger zu vermitteln wurde. Und für die Zeit ab 2018 hat die Uefa schon vorgesorgt, dass sie noch mehr Geld herausquetschen kann: Gesplittete Anpfiffzeiten (19 und 21 Uhr) versprechen für die unterschiedlichen Plattformen mehr Sendezeit, mehr Fixplätze für die Topligen wiederum verheißen mehr Duelle der attraktivsten Klubs. Streamingdienste haben die Mittel, sich teure Übertragungen zu leisten - denn die Rechnung zahlen ohnehin die Fans.