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Weinendes und lachendes Auge bei den Grünen

Von Daniel Bischof

Politik

Die Grünen legen zu, verfehlen nach derzeitigem Stand aber knapp ihr selbst gestecktes Wahlziel.


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Mit einem weinenden und einem lachenden Auge können die Grünen auf ihr Wahlergebnis blicken. Zwar können sie sich über einen Stimmenzuwachs freuen: Mit 14,1 Prozent legten sie im Vergleich zur Wien-Wahl 2015 (11,8 Prozent) um 2,3 Prozentpunkte zu.

Ihr Wahlziel konnte die Partei nach derzeitigem Stand aber nicht erreichen: Spitzenkandidatin Birgit Hebein wollte das historisch beste Wien-Ergebnis einfahren. Dieses hatten die Grünen bei der Wien-Wahl 2005 mit 14,6 Prozent erreicht.

Größeres Potenzial vorhanden

"Die Freude ist groß", meinte Hebein dennoch am Sonntag. Sie sieht in dem Ergebnis einen "klaren Auftrag" für eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition. Sowohl der große als auch der kleine Koalitionspartner hätten gewonnen, sagte Hebein. Der Ball liege jetzt bei Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Wie bei den Neos haben vergangene Wahlen gezeigt, dass die Grünen ein großes Wählerpotenzial in Wien haben: Bei der EU-Wahl 2020 und der Nationalratswahl 2019 holten sie in der Bundeshauptstadt rund 20 Prozent.

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Eine hohe Latte legten auch die Vorarlberger Grünen: Bei der Landtagswahl 2019 kamen sie auf 18,9 Prozent. An diese Resultate kamen die Grünen aber bei Weitem nicht heran, auch wenn sie ihr Ergebnis von der Wien-Wahl 2015 ausbauten. Damals "liehen" aber zahlreiche Grün-Wähler der SPÖ ihre Stimme, nachdem der damalige Bürgermeister ein SPÖ-FPÖ Duell um Platz eins inszeniert hatte.

Thematisch hatten die Grünen bei dieser Wahl ihre Schwierigkeiten. Dominierten bei der EU- und Nationalratswahl 2019 noch das Klima und die Umwelt die Debatten, so traten diese grünen Kernthemen nun hinter der Pandemiebekämpfung zurück.

Hinzu kamen die laut Meinungsforschern ausbaufähigen Popularitätswerte von Spitzenkandidatin Hebein. Sie liegen deutlich unter jenen von anderen Grünen-Politikern wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober.

Überraschende Übernahme

Den Kampf um die Nachfolge Maria Vassilakous hatte Hebein im November 2018 überraschend gewonnen. Die Sozialarbeiterin war bis dahin außerhalb von Parteikreisen weitgehend unbekannt.

Daher setzte sie im Wahlkampf auch Schwerpunktthemen für die grüne Kernwählerschaft. Darunter etwa das letztlich gescheiterte Projekt einer autofreien Innenstadt, das sie gemeinsam mit der Bezirks-ÖVP präsentierte.