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Weiter grünes Liebäugeln mit VP

Von Walter Hämmerle

Politik

Die Grünen strahlten diesmal auch "am Tag danach". Kein Wunder, gelang es ihnen doch erstmals, ihre traditionell guten Umfragewerte auch in Wählerstimmen umzusetzen. Damit ist auch die zuvor im Raum gestandene Wahlanfechtung aufgrund der Bezeichnung GRÜNÖ vom Tisch. Auch auf hartnäckiges Nachfragen hin, wollten die Grünen einen "fliegenden Wechsel" der ÖVP nicht kategorisch ausschließen.


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Die "riesige Freude" über das Ergebnis, das absolut keine Selbstverständlichkeit" war, war Spitzenkandidatin Madeleine Petrovic nach am Tag danach deutlich anzusehen. Damit ist laut Petrovic auch die Drohung der Grünen, die Wahl wegen der Kandidatur der GRÜNÖ anzufechten, endgültig vom Tisch.

Nach Kräften vermied es dann auch gestern Bundessprecher Alexander Van der Bellen, ohne Not einen möglichen "fliegenden Wechsel" der ÖVP zu den Grünen kategorisch auszuschließen. Da konnten sich die Medienvertreter auch noch so bemühen, Van der Bellen schloss lediglich einen fliegenden Wechsel zum "jetzigen Zeitpunkt" aus. Allerdings könnten sich ja Situationen und Umstände durchaus ändern. Für die unmittelbare Zukunft erwartet er jedoch kein Platzen der Regierung aufgrund des Wahlergebnisses.

Dieses habe gezeigt, dass die Grünen überall dort, wo zumindest in Ansätzen urbane Strukturen bzw. eine starke Gemeindegruppe bestünden, Erfolge möglich seien. Die Bezirke rund um Wien haben sich klar als die Hochburgen. Die Bezirke Mödling (14,3 Prozent) und Wien-Umgebung (12,0 Prozent) brachten ihnen die mit Abstand besten Ergebnisse.

Unüberhörbar war auch die Genugtuung darüber, die FPÖ "deklassiert" zu haben. Das hat unter anderem zur Folge, dass die Grünen die Zahl ihrer Bundesräte "verdoppeln", wenn auch nur von ein auf zwei. Die Korneuburger Gemeinderätin Elisabeth Kerschbaum soll im Bundesrat neben Stefan Schennach Platz nehmen. Neben Petrovic werden Martin Fasan und die "Neulinge" Helga Krismer und Emmerich Weiderbauer in den Landtag einziehen.