Wirtschaft am Balkan stagniert. Österreich mit leichtem Plus.
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Wien. Während in der Eurozone immer mehr Länder ins Straucheln geraten, wächst die Wirtschaft in Osteuropa weiter stabil. Vor allem Polen und Russland sind nach Angaben des Raiffeisen-Chefanalysten Peter Brezinschek die Wachstumstreiber der Region. "Zentral- und Osteuropa (CEE) hat die Turbulenzen in der Eurozone bisher gut überstanden und sich erfreulich entwickelt."
Heuer erwartet Brezinschek ein durchschnittliches Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) in der gesamten CEE-Region in Höhe von 2,6 Prozent. Im darauf folgenden Jahr soll das Konjunkturplus 3,2 Prozent betragen. "Der Aufholprozess in Osteuropa setzt sich während der Rezession in der Eurozone fort", sagt Brezinschek.
Balkan stagniert
Deutlich negativer beurteilt der Experte aber die Lage am Balkan: "Diese Region ist durch die Rezession in den Euro-Peripherie-Staaten am ehesten negativ tangiert." Die Wirtschaft in Ländern wie Kroatien, Serbien und Bosnien und Herzegowina dürfte 2012 bestenfalls stagnieren.
In der Eurozone soll die Wirtschaft laut den Analysten von Raiffeisen Research um 0,3 Prozent schrumpfen, während Österreichs BIP um 0,7 Prozent wachsen dürfte. 2013 soll dann die heimische Konjunktur um 1,3 Prozent zulegen.
Geringes Rendite-Wachstum bei CEE-Anleihen
Bei der Inflation prognostiziert Brezinschek eine genauso unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen Ländern Osteuropas wie beim Wirtschaftswachstum: "Historisch niedrige Verbraucherpreise zeichnen sich in Russland, der Ukraine und in Rumänien ab, während in Ungarn der Trend nach oben gerichtet ist."
Auf den osteuropäischen Anleihemärkten rechnen die Experten von Raiffeisen Research nur mit geringen Rendite-Anstiegen. Sie sprechen aber eine Kaufempfehlung für polnische Anleihen aus, während sie ungarische Lokalwährungsanleihen auf Verkauf gesetzt haben.