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Welche Musik hört Obama heuer?

Von Christina Böck

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Sommer ist’s, Zeit für Mußestunden. Seit einiger Zeit lassen Politiker gern das Volk daran teilhaben, wie sie freie Zeit verbringen. Soziale Medien helfen bei der Verbreitung der Kunde. Alexander Van der Bellen hat einen Bücherstapel auf Facebook präsentiert. Demnach liest der Präsident eine gewagte Mischung aus Sachbüchern und Belletristik: Eine Biografie von Kaiserin Maria Theresia ist da genauso dabei wie die Erste-Weltkrieg-Analyse "Die Schlafwandler" von Christopher Clarke. Aber auch Julian Barnes’ Fabel über Dmitri Schostakowitsch, "Der Lärm der Zeit", steht auf der Liste und Agatha Christies "Mord im Orient Express". Dass der bekennende Entenhausen-Fan auf seiner Leseliste keine einzige einschlägige Publikation hat, mag Donaldisten etwas verstören. Aber bitte, der Präsident kommt wenigstens noch zum Lesen, der Kanzler, im Wahlkampf unterwegs, kann nur mit einer Musik-Playlist dienen, die die "Krone" diese Woche verbreitete. Sie outet Kern nicht nur als Bilderbuch-Fan (erwartbar), sondern auch als Freund französischer Chansons von Zaz und des Fortgeschrittenenpops von Soap&Skin. Humor hat er auch, denn auch Falcos "Nouveaux Riches" gehört zu den Lieblingsliedern des SP-Chefs.

Derjenige, der diesen Trend zur kulturellen Offenheit gesetzt hat, hat ja heuer leider keine Sommer-Hitliste veröffentlicht: Barack Obama. Dafür hat ein demokratischer US-Senator eine Liste für Obamas Nachfolger Donald Trump erstellt. Auf ihr findet sich unter anderem der Song "Beautiful Liar". Sehr subtil. Glücklicherweise kennt der Mann nicht Mickie Krauses Klassiker "Geh doch zuhause, du alte Sch..."