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Welches Schicksal erwartet den ORF?

Von Bernhard Baumgartner

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Heute, Donnerstag, ist ein entscheidender Tag für den ORF. Die 35 Stiftungsräte befinden darüber, wer ihrem Gremium in den kommenden Jahren vorstehen soll. Das alleine ist natürlich nicht entscheidend. Im Gegenteil: Hier geht es mehr um Symbolik und Prestige. Aber auf die Art und Weise der Bestellung kommt es an: Denn die "Koalition", die sich heute im Stiftungsrat bildet, bleibt uns möglicherweise länger erhalten und entscheidet 2011 auch über wirklich wichtige Dinge, wie den Generaldirektor und das Direktorium.


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Es gibt mehrere Möglichkeiten: Raufen sich SPÖ und ÖVP zusammen und bestellen gemeinsam den Vorsitzenden, herrscht auch im ORF die "Große Koalition" und damit eine gewisse Planbarkeit der Entscheidungen. Sticht aber eine der beiden großen Fraktionen die andere aus, kann es sehr leicht zu einer Dauerblockade im Stiftungsrat kommen. Damit besteht für den ORF die nicht unbedenkliche Gefahr, dass Entscheidungsprozesse, die dringend eines Ergebnisses bedürfen, im Stiftungsrat mangels handlungsfähiger stabiler Mehrheit hängen bleiben. Das ist so ziemlich das Schlimmste, was dem ORF derzeit passieren kann. Zwar geht es mit den Werbebuchungen nun wieder aufwärts, ob dieser Trend jedoch anhält, ist unklar. Strukturreformen bis hin zur Standortentscheidung müssen trotzdem rasch kommen. Zeit für Spielchen bleibt da wenig.