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Die Zeichen für ein weltweites, dynamisches Wirtschaftswachstum im heurigen und im kommenden Jahr stehen gut. Auch die Emerging Markets werden ihren Beitrag dazu leisten.
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Während laut volkswirtschaftlicher Prognose der Creditanstalt (CA) das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) etwa in den USA heuer um 4,1% wachsen dürfte, die Emerging Markets um 4,3% und Lateinamerika
um 3,5% zulegen, bleibt Japan mit erwarteten plus 1,3% der Nachzügler. Für Österreich haben die CA-Volkswirte die Prognose für heuer von 3% auf 3,25% nach oben und jene für das Jahr 2001 von 3% auf
2,9% nach unten revidiert.
Die CA erwartet, daß die weltweite Wirtschaftsleistung nach 2,8% im Vorjahr heuer um 3,5% zunimmt. Der zuletzt stark angezogene Ölpreis habe sich kaum wachstumsdämpfend ausgewirkt und werde
sich heuer bei 24 Dollar pro Barrel einpendeln, sagte CA-Chefvolkswirt Josef Christl gestern in einem Pressegespräch.
Die US-Notenbank sei mit ihren Zinserhöhungen bislang nicht erfolgreich gewesen, so CA-Volkswirtin Karla Schestauber. Drei weitere Zinsschritte seien höchstwahrscheinlich. Auch die Europäische
Zentralbank werde die Zinsen weiter erhöhen.
BIP wuchs im vierten Quartal um 3,2%
Das österreichische BIP ist im vierten Quartal 1999 gegenüber dem Vorjahresquartal real um 3,2% gewachsen. Für das dritte Quartal wurde die Zunahme von 3% auf 2,8% revidiert, womit sich
für das gesamte Jahr 1999 ein Wirtschaftswachstum von 2,2% ergibt, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo), das heute, Freitag, gemeinsam mit dem Institut für Höhere Studien (IHS) die
aktuellen BIP-Prognosen bekanntgeben wird, mit. Der Konsum der privaten Haushalte entwickelte sich über den gesamten Zeitraum recht günstig (real plus 2,4%), die Expansion beschleunigte sich gegen
Jahresende ebenfalls (plus 3,4%). Dies gilt auch für die Investitionen (erstes Halbjahr real plus 1,3%, zweites Halbjahr plus 3,3% gegenüber dem Vorjahr). Lediglich die Konsumnachfrage des
öffentlichen Sektors wuchs in der zweiten Jahreshälfte kaum mehr. Der Warenexport stieg 1999 real um 5,8%, der Warenimport nahm im gleichen Ausmaß zu.
Momentan laufe die heimische Konjunktur sehr gut, sagte Christl. Der CA-Einkaufsmanager-Index, dem die Aussagen von 175 Top-Managern der österreichischen Industrie zugrunde liegen, ist im März auf
den neuen Höchststand von 56,3 (nach 53,6) Punkten geklettert. Fast ein Fünftel der befragten Firmen hat neue Mitarbeiter eingestellt.
Die Konsolidierungsmaßnahmen der Regierung seien heuer kaum spürbar, "im nächsten Jahr wird`s dann ernster", kündigte Christl an. Der private Konsum in Österreich werde nur mehr um 2,3% (nach 2,9%)
wachsen, der öffentliche Konsum könnte sogar stagnieren.