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Weltfrieden durch Didgeridoos

Von Christina Böck

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Kurioses trug sich kürzlich in Oberösterreich zu. Ein Ehepaar wurde beim abendlichen Fernsehen rüde belästigt. Lautes Schnarchen drang aus dem Nebenraum. Man schlapfte also missmutig nach nebenan, um den dort vermuteten Sohn via Nasezuhalten am Weiterschlafen und somit Weiterschnarchen zu hindern. Allein, da lag friedlich rüsselnd ein völlig Unbekannter. Der Mann, der von einem Unfall mit beträchtlichem Promilleanteil geflohen war, hatte sich von der Aufregung ausruhen müssen und wohl das Haus verwechselt. Er wäre vielleicht unentdeckt geblieben, wäre ihm die Forschung von Alex Suarez bekannt gewesen. Dieser hat nämlich zusammen mit Kollegen herausgefunden, dass es gegen Schnarchen hilft, wenn man regelmäßig Didgeridoo spielt. Man trainiere dabei nämlich eine Atemtechnik, die Linderung im Schlafröcheln bringe.

Dafür hat das Forscherteam nun den Ig-Nobelpreis in der selten besser passenden Kategorie "Frieden" erhalten. Die Auszeichnungen, die sich vom englischen Wort "ignoble" (unwürdig) ableiten, werden einmal im Jahr an etwas andere Studien vergeben. Geehrt wurden heuer auch Kollegen, die sich, offenbar von Schrödinger inspiriert, die Frage stellten, ob sich Katzen gleichzeitig im festen und im flüssigen Zustand befinden können (ja, siehe tausende Facebook-Videos von Katzen, die sich in Glasbehälter quetschen), und dass Ohren tatsächlich pro Jahrzehnt rund zwei Millimeter wachsen - die Schwerkraft zieht an ihnen. Muss man das wissen? Nein. Macht es Spaß, das zu wissen? Aber ja. Und man kann nie genug Gründe haben, ein Didgeridoo zu spielen.