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Es ist schon wieder passiert. Keine Welt wundert sich mehr darüber. Wir selbst am allerwenigsten. Im aktuellen Ranking einer US-Consulting-Firma logiert auf Platz eins der lebenswertesten Länder der Welt: Österreich. Als Wiederholungstäter, wir wurden nämlich wiedergewählt. Als der Ort, an dem es sich am glücklichsten leben lässt, wird folglich Wien beschrieben. In der durchaus differenzierten Analyse von 460 Städten wurden diverse Faktoren untersucht. Von politischer und sozialer Stabilität und der Qualität des Schulsystems über Kriminalität bis hin zu öffentlicher Infrastruktur und Naturbereichen. Fazit der Studie: Die Einwohner der "Stadt der Musik" und der "Stadt der Träume" haben keine allzu großen Sorgen, ihre Mienen müsste stets ein glückliches Strahlen erhellen.
Nach Wien folgen im Ranking übrigens Zürich und Auckland, an letzter Stelle steht Bagdad.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten für diese Ergebnisse: Entweder waren die Studien-Ersteller noch nie wirklich hier und haben gar keine Ahnung, wie es jenseits der Ringstraße bei uns aussieht. Beziehungsweise haben sie noch nie in die Miene eines richtigen Wieners geblickt. Oder der Blick von außen erweist sich einmal mehr als treffender als die Selbstsicht. Und Wien ist tatsächlich das lebenswerteste Fleckchen Erde, das je besiedelt wurde.
Die Wiener selbst scheinen sich dessen nicht so bewusst zu sein. Aber vielleicht liegt gerade in dieser Unwissenheit um das eigene Glück das wahre Glück. Schließlich gelingt es uns ja schon seit Generationen, den Wiener Grant international als Wiener Schmäh zu verkaufen.