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Es ist schon ein bisschen ermüdend. Schon wieder neue Geschäftsbedingungen bei Facebook. Schon wieder müsste man sich jede kleine Fußnote durchlesen. Diesmal sorgt Facebook für Aufregung damit, dass es die Daten der Nutzer, die diese auf ihrer Safari durch das Restinternet so ausstreuen, einsammelt und für individuelle Werbeeinschaltungen verwendet. Wer also gerade ein elektrisches Schlagzeug auf Amazon mit Kulleraugen bewundert hat, wird dann auf Facebook noch einmal daran "erinnert" werden, zum Beispiel.
Nun ist das allein noch nicht verdammenswert. Facebook ist nun einmal ein Gratisdienst. Jedem, der so etwas (freiwillig) benutzt, muss bewusst sein: Mit irgendetwas bezahlt man immer. Ein strittiger Punkt ist da schon eher, dass diese Handhabe zu einer Wettbewerbsverzerrung führt - denn Mitbewerber haben nicht die ausgefeilten technischen Möglichkeiten, die Facebook hat, und können hier niemals gleichziehen.
Bedenklich ist freilich, dass man schon deutlich in einen Graubereich rutscht, was die Sicherheit beziehungsweise Kontrollierbarkeit von Daten betrifft. Man muss sich spätestens jetzt fragen: Was wird eigentlich sonst noch so mit unseren Daten gemacht?
Aber die Veränderungen werden auch für Facebook entscheidend sein: Derzeit verliert die Plattform immer mehr an Attraktivität, weil die Informationen, die man eigentlich sehen will, aus diffusen algorithmischen Gründen nur noch sporadisch auftauchen. Wenn das noch schlimmer wird, muss man sich wohl bald keine Gedanken mehr machen über neue Geschäftsbedingungen.