Der Anteil der Studienabbrecher an den Universitäten ist in den vergangenen Jahren gesunken.
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Mit rund 48 Prozent Studienabbrechern, gemessen an den einstigen Studienanfängern, rechnet heuer das Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). 1988 lag die Drop-out-Rate noch bei fast 57 Prozent. Einen Grund sieht Frank Landler darin, dass der Übergang von der Uni ins Berufsleben fließender werde und die Studierenden parallel zunehmend in einen Job einsteigen. Die negative Bewertung der Drop-out-Rate sei daher unzulässig, findet Landler. Studienabbrecher seien ein Gewinn für die Wirtschaft, da ihnen die Unternehmer niedrigere Gehälter zahlen könnten als Akademikern.
Der für die Universitäten zuständige Sektionschef im Bildungsministerium, Sigurd Höllinger, teilt diese Einschätzung nicht. Eine kürzere Studiendauer sei für die Unis aus betriebswirtschaftlicher Sicht besser und positiv für die Volkswirtschaft, da der Berufseinstieg früher erfolgt. "Man kann locker, schlampig studieren", beschreibt Höllinger das "extrem liberale Studiensystem" Österreichs. Um dem ungebrochenen Zustrom an die Unis einen Riegel vorzuschieben, lehnt er dennoch die Einführung von Studiengebühren ab. Diese seien auch nicht im Koalitionspakt vereinbart. Sein Ziel: mehr Absolventen in einer kürzeren Zeit "dicht ausgebildet". Sein Wunsch: 90 Prozent der Studienanfänger sollten das Studium abschließen - nicht zuletzt dank Bakkalaureat, das mehr Anwesenheitszeiten erfordert.
Mehr als die Hälfte der Studienanfänger an den Unis sind Frauen (seit 1991), wobei die Anzahl von rund 20.000 Erstinskribenten jährlich konstant geblieben ist. Anders ist die Situation bei den 1994 eingeführten Fachhochschulen (FH). Von den knapp 10.000 FH-Studenten sind nur etwas mehr als 29 Prozent Frauen - was sich damit erklären lässt, dass ein Großteil des FH-Angebots im, nach wie vor von Männern bevorzugten, technischen Bereich angesiedelt ist. Beim Start der FH lag der Frauenanteil bei etwas mehr als 22 Prozent.