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Die Industrie will flexible Arbeitszeitmodelle. Sie spricht davon, dass dies zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit unbedingt notwendig ist: Arbeiten nach Bedarf lautet der Vorschlag. Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl versucht schon seit Monaten, diesen Industrie-Wunsch auch den Arbeitnehmern schmackhaft zu machen - bisher jedoch ohne Erfolg.
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Mit dem neuen Modell, wie es die WKÖ wünscht, hätten die Arbeitgeber zwei Fliegen mit einer Klappe erledigt. Einerseits würden die Arbeitskräfte tatsächlich flexibel eingesetzt werden können, andererseits sinken die Kosten fürs Personal. Denn genau genommen versteckt sich im neuen Arbeitszeitmodell auch eine Reduktion der Überstundenzuschläge und damit des Einkommens.
Wolfgang Damianisch, Geschäftsführer der Sparte Industrie fordert das Arbeitszeitkonto für jeden Arbeitnehmer. Die wesentliche Änderung dabei wäre der längere Durchrechnungszeitraum für die geleistete Arbeit, bis zu zwei Jahre hält Damianisch für wünschenswert. Dass die Industriemitarbeiter Einkommensverluste hinnehmen müssen, schließt er nicht aus. Doch dies wäre noch immer besser als der Verlust des Arbeitsplatzes. "Ein sicherer Arbeitsplatz als einzige Alternative ist kein Verlust," so Damianisch. Es sei auch nicht auszuschließen, dass die Arbeitgeber im Gegenzug "attraktive Angebote machen müssen, damit die Arbeitnehmer nicht wesentlich schlechter gestellt sind", lässt Damianisch aufhorchen. Das Modell "steckt noch in der pränatalen Phase". Vorstellbar wäre es, dass die Mitarbeiter in Zeiten der Hochkonjunktur mit einem Bonus belohnt werden.
Derzeit kann die Industrie nicht klagen. Treibende Kraft für das zunehmende Geschäft sind die Exporte, die für alle Wirtschaftsbereiche zusammengezählt um 12% zulegten. In die USA stiegen die Ausfuhren um 37%, nach Asien um 25,3%.
Für 2004 wird ein Wachstum von 5% erwartet, in den ersten drei Quartalen lag es bei 8,5%. Die Aussichten für das nächste Jahr sind laut Sparten-Geschäftsführer ebenso erfreulich: "Die Auftragslage ist nicht schlecht." Ein Rückgang der Exportquote wird vorerst nicht erwartet. Eine Unbekannte ist die Euro-Stärke, die den Export sehr stark behindern könnte.
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