Eine leichte Entspannung, aber keine Entwarnung zeichnete sich von Jänner bis Mai 2000 bei den Unternehmensinsolvenzen ab. Die Privatkonkurse nehmen hingegen laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV) zu.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 24 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Bis Ende Mai sei die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Österreich um 9,7% auf 2.379 zurückgegangen. Die Insolvenzverbindlichkeiten schätzt der KSV auf 11,8 (nach 13,3) Mrd. Schilling. Trotz der häufig publizierten Großinsolvenzen wie Kleider Bauer oder die Howe-Gruppe seien nach wie vor zumeist Klein- und Mittelbetriebe betroffen, sagte Klaus Hierzenberger vom KSV gestern vor Journalisten.
Zu den am meisten betroffenen Branchen gehören laut KSV die Bauwirtschaft, das Gastgewerbe und die unternehmensbezogenen Dienstleistungen.
Die Zahl der Privatkonkurse stieg im gleichen Zeitraum um 11% auf 1.195. Für das Gesamtjahr rechnet der KSV mit rund 3.000 Schuldenregulierungsverfahren, damit dürfte dieser Wert erstmals über der Zahl der Unternehmensinsolvenzen liegen. Neben ehemaligen Unternehmern seien mangelhafter Umgang mit Geld, Krankheit und Scheidung Ursachen für die Insolvenz, erklärte Hierzenberger.