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Also so schlecht ist der Vorschlag des Fußball-Weltverbands ja gar nicht. Nun hätte man gewiss noch länger über Sinn oder Unsinn der am Dienstag bei der Fifa-Tagung in Bahrain auf der Tagesordnung stehenden Aufstockung der WM- Startplätze für 2026 diskutieren können. So etwa darüber, welchen Nutzen ein Aufblasen von 32 auf 48 Teams bringen und ob und wie sich ein Land die Organisation eines solchen Monsterturniers noch leisten können soll?
Aber wenn schon, denn schon. Denn sollte die Reform trotzdem kommen - und danach sieht es derzeit aus -, so bringt sie doch sportlich etwas, werden doch bei der Vergabe der Startplätze ab 2026 die bisher weniger oft bei der WM vertretenen Länder aus den Konföderationen des Südens deutlich bevorzugt. Während die traditionell stärkeren Verbände Europa und Amerika lediglich zwischen ein und drei Fixplätze dazu erhalten, würde sich die Zahl der Teilnehmer aus Afrika (von 5 auf 9), Asien (von 4,5 auf 8) sowie Ozeanien (von 0,5 auf 1) verdoppeln, bezieht man mit ein, dass deren Position durch zwei Play-off-Plätze, von denen die Europäer ausgeschlossen wären, noch zusätzlich gestärkt würde.
Wenn man sieht, wie der Fußball in diesen Teilen der Welt zuletzt an Bedeutung gewonnen hat, so ist zumindest diese Aufteilung - bei aller Kritik am System - nur zu begrüßen. Immer nur Brasilien und Deutschland beim Kicken zuzuschauen, ist halt auch fad. Schließlich lebt eine WM auch von seinen Outsidern. Das west-afrikanische Land Burkina Faso wäre da etwa so einer. Der Vize-Afrikameister von 2013 jedenfalls wäre ein verdienter Gewinner dieser Reform.