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Jetzt wird es für den angeschlagenen deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff wirklich eng: Denn dass der Boulevard seinen Kopf fordert, ist nicht neu. Aber dass jetzt sogar das "Micky Maus Magazin" seinen Rücktritt insinuiert, gibt der Debatte eine neue Qualität. Das Heft liefert in der aktuellen Ausgabe eine Persiflage auf die Diskussion rund um den umstrittenen Kredit des Präsidenten. Der Hundepräsident Wuff habe beim Chefredakteur des "Enten-Kurier" Kai Quiekmann interveniert und "eine Nachricht aufs Band gebellt". Es geht dabei um einen 500.000-Taler-Kredit."Wuff" habe versucht, Berichte über seine Person zu verhindern, heißt es in Anspielung auf den Anruf des Bundespräsidenten bei der "Bild"-Zeitung. "Mehrere Mitglieder der Hunderegierung fordern bereits den Rücktritt des Präsidenten", berichtet der "Entenhausner Kurier" exklusiv.
Es ist nicht das erste Mal, dass Micky Maus aktuelle Themen aufs Korn nimmt - in einem Beitrag, der sich vor allem an Erwachsene richtet, da man nur von sehr politisch interessierten Jung-Lesern erwarten kann, dass sie verstehen, worum es hier geht. Die anderen amüsieren sich vielleicht an der lustigen Zeichnung des bissigen Präsidenten.
Aus österreichischer Sicht hat es freilich noch keine der andauernden Affären und Aufgeregtheiten in das Heft geschafft, dabei hätte es gerade in den letzten Jahren einiges zu karikieren gegeben - gilt doch Österreich aus deutscher Sicht nicht erst seit dem jüngsten und schönsten Jet-Set-Minister der ganzen Welt als das Land der besten Skandälchen - und schiefsten Optiken.