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Wer sich ein neues Handy kauft und seine vorbildlich gesicherten Daten und Apps vom alten Gerät übersiedelt, der kann oftmals eine böse Überraschung erleben. Denn auch Kauf-Apps hauchen ihr Leben aus. Unvermittelt, unverhofft und ohne Chance auf Wiederbelebung oder Refundierung. Auf dem Display erscheint lediglich der Hinweis: "Diese App muss vom Entwickler aktualisiert werden, um mit dieser (Betriebssystem-)Version zu funktionieren."
Wie lange muss Software eigentlich nutzbar sein? Wer Geld für Apps ausgegeben hat, kann im Grunde eigentlich nicht wissen, wie lange er diese Software auch nutzen kann. Nun könnte man ja anmerken, dass ein Produkt um 1,99 Euro nicht einen Lebenszyklus von einigen Jahren haben muss. Aber wieso eigentlich? Ein Spiel, das man kostenlos herunterlädt, wäre demnach von allen rechtlichen Fragen und Nutzungsregeln ausgenommen - oder wie?
Was aber, wenn man Geld in einer Gratis-App investiert hat? Wenn der Hersteller meint, es wäre an der Zeit, das Produkt nicht mehr auf die neuesten Handy-Betriebssysteme zu aktualisieren? Muss man dies in Zeiten von Kurzlebigkeit und Beta-Versionen einfach hinnehmen? Die Zeit ist reif für ein Umdenken und eine Regelung. Hersteller müssten verpflichtet werden, ihre Apps über einen klar definierten Zeitraum und mehrere Updates hinweg nutzbar zu halten. Oder zumindest eine Möglichkeit einer Teilrückerstattung, wenn ein Titel nicht mehr spielbar ist. Sonst muss man von einer Irreführung der Konsumenten sprechen.