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Wenn Bargeld zum Risiko wird

Von Bernhard Baumgartner

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Gerade in Zeiten, da viel Selbstverständliches plötzlich hinterfragt wird, geht es auch darum, achtsam zu sein. Denn in Österreich ist trotz Plastikgeld, Paypal und Online-Banking das Bargeld noch immer ein wichtiger Faktor. So wichtig, dass sich seit Jahren Initiativen allein gegen den Gedanken seiner Abschaffung gebildet haben. Nun macht gerade die Coronakrise Dinge möglich, die gestern noch völlig undenkbar schienen. Denn Bargeld hat in Zeiten des Virus etwas Riskantes, ja fast schon Unsauberes an sich. Man sieht förmlich, wie sich Millionen Keime auf dem Schein räkeln, den man früher völlig unbedenklich und mit Freude eingesteckt hätte. Der Geldschein also als Virenschleuder, die man besser meiden sollte? Nun warnen bereits Experten der Schuldnerberatung vor den Folgen des Bargeld-Vermeidens. Gerade Menschen, die es nicht gewohnt sind, viel mit Plastik zu zahlen, könnten rasch den Überblick verlieren, meinen die Berater und stellen sich schon einmal auf harte Zeiten danach ein (wohl auch aufgrund der gerade explodierenden Arbeitslosigkeit). Sie raten dazu, sicherheitshalber einzukalkulieren, dass der finanzielle Ausnahmezustand noch länger andauern könnte. Und man sollte sich bewusst sein: Geschlossene Geschäfte und Lokale bedeuten ja nicht automatisch, dass man kein Geld ausgibt - zumal ja Lieferdienste bereitstehen. Die Krisenstrategie "Testen, testen, testen" gilt offenbar demnach auch für den Kontostand und die Kreditkartenabrechnung.