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Bilder, die wir in den sozialen Medien veröffentlichen, spiegeln nicht nur unsere Vorlieben, Aktivitäten oder Abneigungen wider, sondern auch unsere Gefühlslage, wie Forscher der University of Vermont nun im Fachblatt "EPJ Data Science" beschreiben. Vor allem lassen sich über Fotos auf Instagram, Facebook und Co. Aussagen darüber treffen, ob der Mensch dahinter gar an einer Depression leidet. Denn fühlst du dich traurig, werden auch deine Bilder trauriger - sie präsentieren sich düsterer - zudem werden weniger Gesichter gezeigt, skizzieren die Wissenschafter. Diese spezifischen Auffälligkeiten ermöglichen es ihnen, alleine mit Hilfe von Algorithmen das mentale Ungleichgewicht eines Menschen festzustellen. Die Erkennungsrate einer Depression durch den Computer liegt dabei immerhin bei 70 Prozent. Diese ist im Gegensatz zur 42 Prozent hohen Erfolgsrate des Arztes in der Diagnoseerstellung wesentlich zuverlässiger.
Auf den ersten Blick eröffnet sich damit ein weiteres Einsatzgebiet für künstliche Intelligenzen. Forscher arbeiten auch daran, Computer als Diagnostiker auszubilden, um Krankheiten beim Menschen frühzeitig erkennen zu können. Der Wegrationalisierung des Arztes in gewissen Einsatzbereichen wäre damit Tür und Tor geöffnet. Andererseits könnte das Freiwerden an Kapazitäten positiv genutzt werden - nämlich damit, mehr Zeit in die Betreuung des Patienten zu investieren.
Doch solange Roboter noch immer an Alltagstätigkeiten wie Geschirr ausräumen scheitern, zerbricht der Traum wie eben dieses.