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Wenn der Dorfklub in Europa spielt

Von Christian Mayr

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Österreich wird im Sommer vier Klubs auf die Reise nach Europa schicken - während Meister Salzburg erneut den Anlauf Richtung Champions League unternimmt, kämpfen Rapid, Grödig und Cup-Finalist St.Pölten um einen Platz in der Europa League. Während die beiden Erstgenannten erwiesenermaßen das Zeug haben, die Gruppenphase zu schaffen, käme es bei den beiden anderen einem kleinen Wunder gleich, würden sie auch auf europäischer Bühne reüssieren. Grödig schaffte zwar die ganze Saison betrachtet verdient Platz drei, wird aber den Abgang von Erfolgscoach Adi Hütter, den mancher Spieler sowie die allseits bekannten Mühen der zweiten Oberhaus-Saison erst verkraften müssen. Und für Erstligist St.Pölten wird die Europa-League-Qualifikation nicht viel mehr als Erfahrung-Sammeln für das Ziel oberste heimische Spielklasse bedeuten. Zumal Grödig wie St. Pölten mangels vorhandenen Europa-Rankings ungesetzt sein und daher mittel- bis hochklassige Gegner zugelost bekommen werden. Das wäre bei der Austria anders gewesen: Dank der fünf Punkte in der Champions League sind die Wiener in der Uefa-Rangliste aktuell Österreichs zweitbester Klub auf Platz 91 - hinter Salzburg (46.), aber noch vor Rapid (98.). Damit hätte sich die Austria als gesetztes Team schwierige Gegner vom Hals halten und wieder die Gruppenphase schaffen können. Was wiederum Österreich in der Fünf-Jahres-Wertung zugute gekommen wäre und vielleicht das Europacup-Kontingent dauerhaft auf fünf Plätze aufgestockt hätte. Fazit: Außenseiter als Europacup-Starter mögen zwar die Liga beleben, können sich aber auch als Bumerang für den heimischen Fußball erweisen.