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Wenn der Fahrkartenautomat nicht will ... (2)

Von Walter Kühner

Leserforum

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Dienstag: Bei ÖBB-Automaten in Wien gibt es nicht alle Tickets für Wien
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Dienstag, 06.09.2016, ÖBB-Automaten in Wien

Bei den ÖBB-Automaten in Wien fehlt das Feld "Kernzone Wien", weswegen nur ein eingeschränktes Ticketsortiment für Wien über den Button "Fahrten innerhalb von Städten (Stadtverkehre)" verfügbar ist.

Offenbar wurde über Nacht die Außenbereich-Variante auf die Wiener Automaten überspielt. Wäre interessant zu wissen, ob im Außenbereich die Wien-Variante eingespielt worden ist. Am nächsten Tag ist das Feld "Kernzone Wien" wieder vorhanden.


Seit einer Woche: Fehlerhaftes "ab Stadtgrenze Wien Kahlenbergerdorf"
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Seit Mittwoch, 07.09.2016, ÖBB-Automaten im VOR

Die Eingabe "ab/bis Stadtgrenze Kahlenbergerdorf" beim Kaufvorgang für VOR-Verbundfahrausweise (Vollpreis, Senioren, Wochen-, Monatskarte) funktioniert nicht richtig, weil bei Relationen ab Kahlenbergerdorf die Kernzone Wien nicht ausgenommen werden kann, wie es sein sollte und bisher möglich war: über "Weiter>>>" dann "OHNE Gültigkeit in Wien", weil letzterer Button nicht vorhanden ist.

Trotz zweimaliger Anrufe bei der Störungsstelle (7.9. und 8.9.) sowie E-Mails wurde der Fehler bisher nicht behoben.

Beim ersten Anruf unter 05 17 17 25 wollte man mir zuerst weismachen, dass es im VOR seit Juli die Kernzonengrenze "Kahlenbergerdorf" nicht mehr gebe. Als ich insistiere, dass das nicht stimme und es vor zwei Tagen noch klaglos funktioniert habe, hieß es, die ÖBB übernehmen die Daten vom VOR. Ich insistierte, dieses Problem dennoch an die internen ÖBB-Stellen weiterzuleiten.

Meine Recherchen haben ergeben, dass der Fehler tatsächlich vom VOR herrührt. Aber es ist nicht Aufgabe von Fahrgästen, die Ursache von Fehlern herauszufinden. Wenn das Problem am ÖBB-Automaten auftritt, dann ist es selbstredend Aufgabe der ÖBB-Personenverkehr AG, die Ursache zu eruieren und für eine rasche Fehlerbehebung zu sorgen, z.B. durch Einspielung einer Backup-Version.

Jedenfalls haben seither die meisten Fahrgäste 4,40 Euro für Hin- und Rückfahrt zuviel bezahlt, weil sie ohnehin im Besitz eines Fahrausweises für Wien waren, sonst hätten sie ja nicht die entsprechende Stadtgrenze als Abfahrtsort angegeben. Der Fehler wirkt sich auch bei Wochen- und Monatskarten aus, wo er sich deutlich stärker zu Buche schlägt.

Wenn man sich sehr gut auskennt, kann man den Fehler umgehen. Aber vom normalen Fahrgast, der sich bei der Bedienung der Fahrkartenautomaten ohnehin schwertut, kann nicht verlangt werden, dass er für Softwarefehler auch noch Umgehungsmöglichkeiten kennt.

Wer weiß schon, dass man unter "Anderer Abfahrtsort" neuerdings "Wien Kernzonengrenze" eingeben kann, oder wer erahnt, dass man mit Eingabe Stadtgrenze "Wien-Liesing", z.B. nach Zeiselmauer oder Tulln und andere Ziele, ebenfalls das gewünschte VOR-Ticket erhält.


Donnerstag: Automat nimmt Geld, gibt aber keine Fahrkarte aus
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Donnerstag, 08.09.2016, 15.30, Station der Badner Bahn am Schedifka-Platz (zur Abwechslung ein Automat der Wiener Lokalbahnen)

Ich stehe neben dem Fahrkartenautomaten, während eine junge Frau ihre Fahrkarte auswählt und Geld einwirft. Nach dem Geldeinwurf tut sich allerdings nichts und der Bildschirm ist einfärbig blau ("Blue Screen"): Absturz.

Die junge Frau ruft die Störungsnummer an, niemand hebt ab. Ich biete mich als Zeuge an, wir tauschen E-Mail-Adressen aus, sie steigt in die Badner Bahn ein und muss beim dortigen Automaten noch einmal ein Fahrkarte lösen - sofern nicht auch der Probleme macht.

Ich rufe die Störungsstelle an, nach 8 Minuten Anhören der Ansage gebe ich auf.


Freitag: Fahrkarte bleibt im Fahrkartenautomat stecken
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Freitag, 09.09.2016, 16.30, Wien Westbahnhof, große Halle

Ein Mann will seine gebuchten Tickets an einem ÖBB-Fahrkartenautomaten abholen, gibt den Code ein. Ein Ticket kann er entnehmen, das zweite bleibt stecken. Zu erspähen ist nur ein kleines Stück der Fahrkarte. Wegen der Plexiglas-Klappe schaffen es die Hände dreier Männer nicht, die Fahrkarte herauszuholen. Ein herbeigerufener ÖBB-Schalterbeamter holt eine Kollegin, in der Hoffung, dass eine zarte Frauenhand, die Hürde Plexiglas-Klappe überwinden kann. Sie schafft es: Glück gehabt.

Sonntag, 11.09.2016, 15.45, Station Wien Spittelau.
Wieder einer der beiden ÖBB-Fahrkartenautomaten mit Emblem "Außer Betrieb" - und das wohl schon längere Zeit.


Qualitäts-Zertifkate vorhanden, aber Qualität fehlt
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Die ÖBB rühmen sich verschiedener Zertifikate, darunter auch eines Qualitätszertifikats nach ISO 9001. Nur, was ist dieses Zertifikat wert, wenn bei einem die Fahrgäste finanziell benachteiligenden Fehler (gestörtes "ab Kahlenbergerdorf") nicht über Nacht eine Backup-Version eingespielt wird, sodass am nächsten Tag wieder alles richtig funktioniert?

"Die ÖBB wünschen Ihnen eine gute Reise!" ...
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Vorwort der ÖBB-Tarifbestimmungen: "Liebe Reisende, wo immer Sie Ihre Reise hinführt - wir tun alles, damit Sie sicher und zufrieden an Ihr Ziel kommen."

Aber wenn es bestimmte Tickets am ÖBB-Fahrkartenautomaten nicht gibt oder nicht korrekt gekennzeichnet sind oder so versteckt sind, dass es hellseherischer Fähigkeiten bedarf, um zu erahnen, wo man hinklicken muss, dann ist das natürlich auch das Problem der "lieben Reisenden". Denn die ÖBB sind einfach immer im Recht.