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Wenn der rechte Wille fehlt

Von Christoph Rella

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Sieht ganz so aus, als wäre der Meistertitel für Red Bull Salzburg gestorben. Zumindest war das, was man da so aus dem Lager der Gäste nach dem 1:1-Remis gegen die Austria in Wien am Sonntag zu hören bekam, nicht gerade eine Kampfansage. Man habe moralisch zwar durchaus gesiegt und einen Punkt nach Hause gebracht, realistisch gesehen sei aber der Zug zur Tabellenspitze schon abgefahren, war aus den Klagelauten von Spielern und Trainer zu vernehmen.

Rein rechnerisch mag das ja durchaus stimmen. Immerhin sind jene 13 Punkte, die da die Violetten in bester Stimmung im Bauchladen vor sich hertragen, kein Pappelstiel und müssen erst einmal aufgeholt werden. Allein, unmöglich ist das nicht. Dabei reicht für die Erkenntnis, dass auch im Fußball nichts unmöglich ist, ein Blick zurück - und zwar in die englische Premier League des Jahres 2012.

Dort wähnte sich der Traditions-Klub Manchester United wenige Runden vor Saisonende bereits als Meister, glaubte man doch mit acht Punkten Vorsprung in der Tabelle über einen komfortablen Polster zu verfügen. Dafür war dann die Landung umso härter. Dem Stadtrivalen Manchester City gelang nämlich das Kunststück, die Red Devils noch in der letzten Runde abzufangen und auf den zweiten Tabellenplatz zu verweisen. Dabei gab nicht nur das Spiel, sondern vor allem der Wille zum Sieg den Ausschlag. Den sucht man allerdings bei Salzburg noch vergeblich.