Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 24 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
So, da sind wir wieder. Unsere Fortsetzung folgt! - Versprechen wird gehalten. Es geht nach wie vor um jene Titel, die uns dazu verlocken sollen, Sendungen anzuschauen und zu -hören. Hat nicht einmal ein Büchermagazin "Fortsetzung folgt nicht" geheißen? Warum wohl diese halblustige Benamsung? Mich hat sie derart abgeschreckt, dass ich nicht einmal hinter den Witz der ganzen Sache kommen wollte.
Gelungene Titel? Meiner Empfindung nach "Lebens(t)räume" (ORF 1) oder "Lebenslinien" sowie "Kunst und Krempel" bei den Bayern. Selbstverständlich die (so wichtige) "Orientierung" - ORF 2.
Konträres geschieht dann, wenn Wortwitz, kaum dass er ausgesprochen wird, in Schmerz übergeht und nicht so schnell wieder nachlässt. Eine Gesprächsrunde bei N3 heißt doch tatsächlich "Ohne Wenn und Amen". Ist das Heimwerker-Magazin "Aufgemöbelt" (BR) nicht von ähnlich lahmen Titelgebern erdacht? Da lob' ich mir das fünfminütige Dorfporträt mit dem Namen "Landschleicher" (ORB) schon eher. Nie gesehen, aber der Titel ist ansprechend, einladend, süß.
Ein formal-inhaltlicher Glücksfall: "B. trifft . . ." (WDR). Fragetantchen Bettina Böttinger trifft bekannte Leut' und stellt ihnen ihr Leben und Wirken betreffende Fragen. Wohl unschlagbar bis in die jüngere Ewigkeit: unsere "Zeit im Bild". Auch wenn's richtigerweise natürlich "Zeitgeschehen im Bild" heißen müsste . . . Am jämmerlichsten geht es mittlerweile bei den Untertiteln der Talk Show zu. "Meine Speckröllchen sind zum Anbeißen" hieß es neulich bei ATV. Zumindest unsere Fantasie wird bei derlei ganz schön angeregt. Wie wär's demnächst mit "Faustwatschn zum Abbusseln" oder - die allererste Liebe unter Neugeborenen zur Sprache bringend: "Nabelschnur zum Anbandeln"?