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Engagements von Trainern bei ihren sogenannten Herzensklubs bergen nicht selten eine Gefahr. Bei Ole Gunnar Solskjaer war das Risiko freilich gering, als er im Dezember als Manchester-United-Interimscoach vom FK Molde ausgeliehen wurde: Er hatte als ehemaliger Stürmer, Super-Joker und Bayern-Schreck einen Sympathiebonus, aber als Trainer auf der Insel noch nicht viel vorzuweisen. Mit Molde hat er zwei Meistertitel und zuletzt den zweiten Platz gefeiert - aber das in der norwegischen Liga, die in England eher belächelt wird. Und wenn schon der große José Mourinho mit United gefühlt gescheitert ist - wobei seine Bilanz so schlecht nicht war -, waren die Erwartungen trotz allem nicht allzu groß. Mit vier Siegen aus vier Spielen ist Solskjaer nun der große Gewinner der Christmas Period, die am Donnerstag mit dem 2:1-Sieg von Manchester City gegen den FC Liverpool zu Ende ging. Wenngleich die wahren Prüfsteine erst kommen - nach dem FA-Cup-Spiel gegen Reading am Samstag (12.30 Uhr) und einem Kurztrip nach Dubai geht es für United am 13. Jänner gegen Tottenham weiter -, so waren die Erfolge, die Torausbeute und die Spiellaune gegen Cardiff, Huddersfield, Bournemouth und Newcastle doch beeindruckend. Besteht Solskjaer die nächsten Aufgaben nicht gut genug, wird er im Mai mit offenen Armen und einem großen Erfahrungsschatz wieder bei Molde willkommen geheißen. Wenn doch, wäre es nicht überraschend, würde sein Engagement verlängert werden. Manchmal müssen es nicht die großen (Trainer-)Namen sein, die einen Klub weiterbringen, wenn die Chemie stimmt. Es wäre eine Erkenntnis, die man zumindest gerne aus der Christmas Period mitnehmen würde.