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Nach dem, was diese Frau alles durchgemacht hat, will man sich schon fragen: Wäre es nicht Zeit, kürzerzutreten? Aber nein, Lindsay Vonn will es noch einmal wissen und hat am Donnerstag wieder einmal ihr Comeback in den Skizirkus angekündigt. Und zwar, wie man das halt heute so macht, auf Facebook: Ihr Arzt habe sie offiziell fürs Skifahren freigegeben, postete sie aus dem sonnigen Florida. "Danke an alle, die mir geholfen haben, auf die Pisten zurückzukehren. Es war ein langer Weg, aber er war es wert."
Ist es das wirklich? Immerhin ist es nicht das erste Mal, dass der US-Star Auferstehung feierte, um dann doch wieder auf dem harten Boden der Realität zu landen. Angesichts der vielen Verletzungen, die die 30-Jährige in ihrer Karriere ertragen musste - Knie wie Kreuzbänder sind de facto kaputt, auch litt sie unter Darmproblemen und Depressionen -, grenzt es beinahe an ein Wunder, dass die Ärzte ihren geschundenen Körper nochmals zusammenflicken konnten. Und wozu? Schließlich hat doch Vonn mit ihren Siegen bei Olympia (2010), Weltmeisterschaften (2009) und im Gesamt-Weltcup (2008-2010, 2012) alles erreicht, was man auf Skiern erreichen kann.
Mit einer Ausnahme: Um den Allzeit-Rekord an Weltcup-Siegen von Annemarie Moser-Pröll (62 Triumphe) einzustellen, fehlen der US-Amerikanerin nur noch drei Siege. Geht das gut, könnte sie sich bei der Heim-WM 2015 in Vail/Beaver Creek als "Beste Skifahrerin aller Zeiten" feiern lassen. Ein sicher verlockendes Szenario, es fragt sich allerdings, welchen Preis Vonn für diese Lorbeeren am Ende zahlen wird?