Zusatzartikel machen ein Drittel des Umsatzes aus. | Wien. Mehr als 1000 der rund 8000 heimischen Trafikanten bieten in Kürze zusätzlich zum angestammten Sortiment auch alkoholfreie Getränke an. Die Verträge mit Red Bull, Coca Cola und Vöslauer seien bereits unterschrieben, sagt Tobaccoland-Geschäftsführer Peter Leimer im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".
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Die Zahl der Trafikanten, die an der Aktion teilnehmen, werde sich verdoppeln bis verdreifachen. Man rechne jedenfalls mit steigender Nachfrage, erklärt der Manager der Großhandelstochter der Austria Tabak (bekannt für die Marke Memphis), die einen Marktanteil von rund 85 Prozent aufweist und alle Trafikanten Österreichs beliefert. "Der Anteil der Nicht-Tabakwaren wird immer wichtiger. Wir verstehen uns zunehmend als Gesamtanbieter und Logistiker." Rund ein Drittel der Lieferungen an die Trafiken sind mittlerweile keine Rauchwaren, sondern Autobahnvignetten, Telefonwertkarten, Süßigkeiten, Gutscheine oder - seit Jänner - Getränke. "Wenn es den Trafikanten gut geht, dann geht es auch Tobaccoland gut", so Leimer.
Dass die Tabaktrafiken nun Getränke verkaufen dürfen, ist Teil des Hilfspakets der Regierung, das vergangenes Jahr beschlossen wurde. Neben einem millionenschweren Hilfsfonds für Trafiken in Grenzregionen, die vom Tabakschmuggel besonders betroffen sind, dürfen die Tabakeinzelhändler nun auch Werbefläche an die Zigarettenkonzerne verkaufen. Die oft geäußerte Kritik an der Werbeobergrenze von 500 Euro pro Geschäft kann Tobaccoland nicht nachvollziehen. Die Obergrenze helfe den Kleintrafiken, sagt Leimer. "Die Gleichbehandlung aller Trafikanten wäre dann nicht mehr gegeben."
Der Tabakkonzern British American Tobacco (BAT, bekannt für die Marke Lucky Strike) hatte sich zuletzt gegen eine Obergrenze ausgesprochen. Laut BAT wird durch die Grenze der Wettbewerb - also von Tobaccoland und kleineren Mitkonkurrenten wie beispielsweise M-Tabak - untereinander erschwert.
Tobaccoland sieht die Sache freilich anders: "Zu viel Werbung in den Trafiken würde zu einem Werbekrieg führen."