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Manchester-United-Trainer José Mourinho machte sich am Dienstag nicht wirklich viele Freunde. Nicht nur, dass seine Elf sich nach einem 1:2 gegen den FC Sevilla aus der Champions League verabschiedete, erklärte er den auf europäischer Ebene seit längerem leidgeprüften Fans auch noch, man dürfe jetzt kein Drama daraus machen, schließlich sei ein Champions-League-Ausscheiden "nichts Neues" für den Verein. Er selbst habe es schließlich als Gegner auch schon veranlasst. Das kann man natürlich machen, will man es sich auch noch mit den Letzten verscherzen. Und dennoch darf man bei aller Kritik am streitbaren Trainer und den mitunter uninspirierten Auftritten seines Teams nicht vergessen, dass United im Schatten des überragenden Lokalrivalen Manchester City heuer eine der besten Saisonen seit langem spielt. Rücktrittsrufe sind daher wenig angebracht - ganz anders als etwa bei Arsenal, wo der gegen den Langzeit-Coach Arsène Wenger gerichtete "Wenger-Out"-Protest längst von der virtuellen in die reale Welt übergeschwappt und zum Massenphänomen geworden ist. Am Donnerstag könnte er kurzfristig verstummen, wenn Arsenal nach einem 2:0 bei Milan im Rückspiel den Aufstieg ins Europa-League-Viertelfinale schafft. Ironie der Sache: Für manch Arsenal-Fans wäre ein Scheitern ihres Vereins (samt neuen Argumenten für ein Trainer-Aus) tatsächlich kein Drama.