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Wenn Spiderman in den Streik tritt

Von Bernhard Baumgartner

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Jetzt haben wir den Salat: Der Mandalorianer treibt antriebslos im Weltall, Prinzessin Rhaenyra Targaryen muss ihren Rachefeldzug gegen die Grünen verschieben und Spiderman seine Fans im Stich lassen. Denn die Menschen, die unseren Lieblingsfiguren Leben einhauchen, sind im Streik. Tausende Drehbuchautoren für Serien und Filme in Hollywood haben ab Dienstag die Arbeit niedergelegt, nachdem Gespräche mit Filmstudios und Streaming-Plattformen ohne Einigung geendet hatten.

Zwar habe der Verhandlungsausschuss den Prozess mit der Absicht begonnen, eine faire Vereinbarung zu erzielen, hieß es in einer Mitteilung. Die Antworten der Studios seien jedoch "angesichts der existenziellen Krise, mit der unsere Autoren konfrontiert sind, völlig unzureichend gewesen". Die Vorstandsmitglieder der Writers Guild of America haben daher den Stillstand verfügt. Late-Night-Shows wie "Saturday Night Life" fallen sofort aus. Andere Formate mit mehr Vorlauf bei der Produktion haben noch etwas Spielraum.

Die Forderungen der Autoren sind sehr einfach: Auch sie wollen am Erfolg ihrer Figuren mitnaschen. Bisher erhalten sie von den Platt-
formen ein fixes Jahresgehalt - auch wenn sich Serien wie "Bridgerton" oder "Stranger Things" zu weltweiten Erfolgen entwickeln und die Rechte um Millionen verkauft werden. Die Autoren fordern daher eine Überarbeitung der Regeln. Völlig zu Recht. Denn ohne sie würde es die ganzen Welten, die wir so lieben, gar nicht geben.