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Wer "clustert", der rostet nicht

Von Peter Kantor

Wirtschaft

Für viele österreichische Klein- und Mittelbetriebe heißt das Zauberwort seit einigen Jahren "Cluster". Das Konzept der intensiven Kooperation zwischen Industrieunternehmen, Forschung und Wissenschaft hat sich im automotiven Bereich, bei Kunststoff, Holz und Biotechnologie bewährt und eine Signalwirkung entfaltet. Die "New Economy" stellt die Idee aber vor neue Herausforderungen.


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Vorzeige-Cluster wie der "Steirische Automobil-Cluster" rund um die Leitbetriebe Eurostar/DC, SFT/Magna und AVL (120 Zulieferfirmen) und der Automobilcluster Oberösterreich (300 Mitglieder) zeigen, wie es gehen könnte. In den beiden Bundesländern konnte die Standortqualität erheblich verbessert und auf den Exportmärkten die Wettbewerbsfähigkeit erhöht werden.

Auch in Zukunft gebe es für österreichische Cluster Phantasie und Potenzial, stimmen Unternehmen und Experten überein. Vorraussetzung dafür sei aber eine "Clusterpolitik neu", insbesondere eine Öffnung der Cluster in Richtung Internet-Ökonomie, heißt es in der aktuellen Ausgabe von "industrie aktuell", an der das Industriewissenschaftliche Institut (IWI), die Bundessektion Industrie der Wirtschaftskammer, die Investkredit Bank AG und die Industriellenvereinigung mitwirken.

Cluster bleiben eine Organisationsform mit Zukunft, wenn sie nicht an Bundesländergrenzen und auch nicht an Staatsgrenzen enden, ist Erhard Fürst von der Industriellenvereinigung überzeugt. Zudem gelte es, das Internet noch stärker als bisher als Clusterplattform zu nutzen. Nicht zuletzt brauchen Cluster in der Anfangsphase finanzielles und politisches Engagement der öffentlichen Hand, so Fürst.

Auf den Erfolg der 350 in Exportclustern kooperierenden Unternehmen weist Georg Schramel von der Wirtschaftskammer hin. Verstärkte Absatzbemühungen würden in der Region Südosteuropa sowie den EU-Beitrittskanditaten-Ländern erfolgen.

Von der Politik fordern die Experten, allen voran Werner Clement vom Industriewissenschaftlichen Institut, eine Stärkung der clusterspezifischen F&E-Politik, die Anreicherung von Kompetenzzentrenprogrammen und Forschungsförderungen um eine Clusterkomponente und eine Verbindung von Clustern mit "elektronischen Marktplätzen".