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Wer die Wahl hat.. .

Von Petra Medek

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Offenbar bekommt eine Reihe von Politikern Knieschnackerl, wenn sie das Wort Opel auch nur hören. Längst ist die Rettung des maroden Autobauers in Deutschland - wo übrigens im Herbst gewählt wird - oberstes Politikum geworden.


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Auch die EU ist als oberste Wettbewerbsaufsicht Europas auf den Plan getreten - schließlich geht es nicht an, dass die Deutschen den potenziellen Investoren vorschreiben, dass deutsche Standorte nicht zugesperrt werden dürfen, findet die EU-Kommission. Dem ging ein Vorstoß der Belgier voraus: Eine nur durch einen Staat getroffene Lösung für Opel scheine "nicht in Übereinstimmung mit der Idee der Europäischen Union" zu stehen, meinte der belgische Ministerpräsident Herman Van Rompuy. Nachsatz: In Belgien stehen am 7. Juni Regionalwahlen an.

Auch Großbritannien, wo die Opel-Tochter Vauxhall zwei Werke hat, hat schon längst seinen Senf dazu gegeben. Um die Jobs im eigenen Land zu sichern, will die britische Regierung den neuen Opel-Besitzer subventionieren. Ein genauer Termin steht zwar noch nicht fest, doch im Königreich wird innerhalb des nächsten Jahres gewählt.. .

Am Freitag Nachmittag kamen die Industrie- und Wirtschaftsminister der EU-Länder sogar zu einem Sondergipfel zusammen. Ein Schelm, wer glaubt, dass das mit den EU-Wahlen zu tun hätte, die demnächst ins Haus stehen.. .

Der Arbeitseifer von Politikern in Vorwahlzeiten ist ja altbekannt. Fragt sich nur, ob dabei nicht jene Opel-Werke auf der Strecke bleiben, die in Ländern stehen, wo zufällig keine Wahlen anstehen.. .