+++ Hilfsorganisationen hoffen auf mehr Zuwendungen. | Reiche könnten sich ein Hilfsprojekt vom Staat cofinanzieren lassen.
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Die Einigung zwischen dem Finanzminister und Hilfsorganisationen zur steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden ist nahezu überall auf Wohlwollen gestoßen.
Die Hilfsorganisationen erwarten, dass sie profitieren werden: Jemand, der bisher 10 Euro an das SOS-Kinderdorf gespendet hat, könnte - die Rückerstattung durch das Finanzamt vorausgesetzt - bei einem Steuersatz von 22 Prozent dann 12,20 Euro locker machen. Allerdings könnte es sein, dass auch weiterhin nur 10 Euro gespendet werden, und die 2,20 Euro in den Taschen des Spenders bleiben - was vermutlich die häufigere Variante sein wird. Prognosen liegen nicht vor.
Stellt sich die Frage: "Cui bono?" Es könnten nämlich auch ganz einfach Private einen gemeinnützigen Verein gründen und damit ihr eigenes Hilfsprojekt starten, gestützt auf das Wohlwollen des Staates. In den USA sind solche Einrichtungen gang und gäbe.
Zwar wird in Österreich ein Limit von 10 Prozent des Jahresnettoeinkommens für die Spendenabsetzbarkeit vorgegeben. Man könnte dennoch sagen, dass der Staat eine Umverteilung der Steuermittel vornimmt, die nicht unbedingt von jedem begrüßt werden muss. Schließlich kann damit auch Missbrauch betrieben werden.