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. . . die Lizenz zum Senden. "Raunz nicht, kauf!" lautet die markante Aufforderung im inzwischen schon legendär gewordenen Werbespruch einer Werkzeugfirma. Dass der einer alten Spruchweisheit abgekupferte Slogan eine oft gemachte Erfahrung widerspiegelt, hat sich nun auch bei den Bewerbungen um die Lizenz für ein österreichweites Privat-Fernsehen bestätigt: Nachdem man bis knapp vor Ablauf der Bewerbungsfrist am vergangenen Mittwoch noch ernste Zweifel daran gehegt hatte, ob mehr als ein Antrag bei der Medienbehörde KommAustria einlangen werde, wurde man nun eines Besseren belehrt. Allen Unkenrufen zum Trotz, dass sich auf Grund der gesetzlichen Rahmenbedingungen und angesichts der übermächtigen Konkurrenz des öffentlich-rechtlichen ORF ein österreichweites, privates Fernsehprogramm nie und nimmer rechnen könne, haben sich nun doch insgesamt sieben (!) Interessenten eingefunden, die sich mittelfristig offenbar doch gewisse Chancen ausrechnen. Denn das es sich dabei nur um Unternehmungen zur Geldvernichtung handelt, wäre wohl doch eine gar zu abenteuerliche Spekulation. Die ganz guten Zeiten sind auch für die Medienkonzernen vorerst einmal vorbei, sinkende Einnahmen aus dem Anzeigengeschäft machen auch hier empfindliche Einsparungen nötig.
Ende Februar des nächsten Jahres sollte feststehen, wer von den Bewerbern - auch je einer aus Italien und Deustchland ist darunter - bundesweites Privatfernsehen in Österreich machen darf. Und sobald dann das erste private Programm ausgestrahlt wird, wird es dann vermutlich auch für die Zuschauer gelten: Raunz nicht, schalt ein!