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Wer schenkt, ist schon beschenkt

Von Heiner Boberski

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Dass Weihnachten die Zeit des Schenkens ist, braucht einem niemand mehr einzubläuen. Die Frage "Und was schenken Sie Ihren Liebsten?" knallt uns die geballte Werbewirtschaft seit Wochen überdeutlich um die Ohren. Die hinter dieser Botschaft stehenden Firmen schenken einem natürlich nichts, aber ihr Geschäft lebt im letzten Jahressechstel vor allem davon, dass einander andere beschenken.

Wie schön, wenn dann auch noch die Wissenschaft den Slogan "Schenken macht glücklich" bestätigt. Via Aussendung der Medizin-Universität Wien betont Johannes Wancata, dort Leiter der klinischen Abteilung für Sozialpsychiatrie, dass das Schenken - nicht nur zu Weihnachten - bestehende menschliche Beziehungen stärkt und neue aufbaut. Und da es eine aktive Tätigkeit ist, mache das Schenken glücklicher als das Beschenkt-Werden.

Unpassende Geschenke seien keine Katastrophe, beruhigt der Sozialpsychiater, doch "zur gegenseitigen Freude" sei es bei einem Weihnachtsgeschenk schon sehr wichtig, "dass es die Vorlieben und Wünsche des Beschenkten wirklich trifft".

Frauen finden übrigens etwas leichter das richtige Geschenk und sind auch nachsichtiger, wenn sie das falsche bekommen. Das besagt eine repräsentative Studie, eine andere verrät: Weihnachtsgeschenke sind den Beschenkten oft weniger wert, als sie tatsächlich gekostet haben.

Herr Wancata rät: Wenn ein Geschenk nicht gefällt, sollte man nicht gleich darüber reden - erst nach ein paar Tagen. Welch alltagsnahe Wissenschaft spricht aus ihm: "Vielleicht kann man das Geschenk ja umtauschen."