)
Initiativbewerbungen jetzt abschicken. | Souverän bleiben trotz Schwitzen. | Wien. Für seinen Traumjob sollte man sich jetzt bewerben - auch wenn für diesen gar keine Stelle ausgeschrieben ist. Davon ist zumindest Werner Hammerl, Projektleiter der Plattform Bewerbungsberatung.at., überzeugt. Er meint, dass "Personalisten im Sommer in der Regel mehr Zeit haben, sich Initiativbewerbungen anzusehen". Doch die Bewerbung im Sommer habe auch einen Haken, erklärt er der "Wiener Zeitung": Entscheidungsträger sind oft nicht erreichbar, weil sie im Urlaub sind. Bewerber müssen also mit einer verlängerten Wartezeit rechnen. Laut Hammerl ist es nicht selten, dass man im Juli oder August länger als zwei Wochen nichts von dem Wunsch-Arbeitgeber hört - in anderen Monaten wäre das "kein gutes Zeichen". Allerdings empfiehlt Hammerl jedenfalls, nach zwei Wochen nachzuhaken, um zumindest sicher zu gehen, dass die Bewerbung auch angekommen ist. Dabei ist es auch "durchaus legitim" zu fragen, bis wann man mit einer Reaktion rechnen darf.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 16 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Charlotte Eblinger, Geschäftsführerin bei dem Personalberatungsunternehmen Eblinger & Partner, findet sogar, "dass man nach zwei Wochen nachtelefonieren muss", um zu zeigen, dass einem der Job nicht egal ist. Mit einem souveränen Telefonat könne man außerdem einen persönlichen Eindruck hinterlassen. Hier muss man aber auch aufpassen. Denn es kann passieren, dass der Personalverantwortliche die Gelegenheit gleich am Schopf packt und mit dem Kandidaten, der nur einmal nachfragen wollte, ob seine Unterlagen angekommen sind, ein Telefoninterview führt. Hammerl rät daher, bei solchen Anrufen immer den Lebenslauf und eventuell auch eine Kurzpräsentation vor sich zu haben.
Lästige Bewerber?
Wie steht es um das Nachfragen, wenn man ein Absageschreiben bekommen hat? "Man kann es zwar versuchen, aber es wird nicht viel bringen", meint Hammerl. Personalisten würden nämlich nur wenige Minuten für eine Bewerbung opfern, die sie dann ad acta legen, und könnten sich somit nur schwer an abgelehnte Kandidaten erinnern. Allerdings wird man auch den wahren Grund seines Scheiterns nicht in dem Absageschreiben finden, versichert Hammerl. Diese sind nämlich meistens vorgefertigt und nicht auf die einzelnen Bewerber abgestimmt.
Wer sich bis zu einem Vorstellungsgespräch vorgekämpft und dann den Job doch nicht bekommen hat, sollte "jedenfalls nachfragen, woran es gescheitert ist". Mit einer höflichen Frage, ob man ein konstruktives Feedback bekommen könnte, würde man keinesfalls falsch liegen. So kann man für das nächste Bewerbungsgespräch etwas dazulernen, meint Hammerl.
Eblinger ist ein absoluter "Fan von hinterher Telefonieren". Sie würde auch bei einem Absageschreiben nachhaken - das ließe den Schluss zu, dass "es einem nicht egal ist". Allerdings sollte man bei solchen Telefonaten ja keinen Druck machen oder gar unhöflich werden.
Hat man es einmal in die nächste Runde geschafft, so taucht im Sommer eine weitere Frage auf: Was soll man angesichts der unmenschlich hohen Temperaturen zum Vorstellungsgespräch anziehen? Ein Spaghettiträger-Leibchen ist laut Eblinger auch in der Hitze tabu. Männer könnten ihr Sakko durchaus auch über den Arm nehmen. Wer sehr viel schwitzt, sollte sich ein zweites Hemd mitnehmen und sich vor dem Bewerbungsgespräch noch einmal auf der Toilette umziehen. Die Personalberaterin rät aber auch davon ab, das Bewerbungsgespräch in voller Montur zu führen, während einem der Schweiß von der Stirn tropft. Dann fühlt man sich unwohl, und das lenkt ab, meint sie.
www.bewerbungsberatung.at