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Wer steuert die Burg aus der Krise?

Von Petra Paterno

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Das Wiener Burgtheater ist bald nicht mehr führungslos. Heute, Mittwoch, wird Kulturminister Josef Ostermayer die neue Übergangsleitung vorstellen.

Abenteuerliche Vorschläge machten in den vergangenen Tagen die Runde. Als ernsthafte Troubelshooter wurden zuletzt nur mehr die ehemalige Ko-Direktorin Karin Bergmann und der Peymann-Dramaturg Hermann Beil gehandelt.

Wer auch immer es wird, er oder sie wird es nicht leicht haben. Pragmatische Entscheidungen stehen an - etwa ob Hartmann seine ursprünglich geplanten Inszenierungen machen wird. Vor allem die Premiere bei den Salzburger Festspielen, traditionell die Saisoneröffnungspremiere an der Burg, ist mit Hartmann schwer vorstellbar.

Unbequeme Entscheidungen sind zu fällen. Die interimistische Leitung braucht vor allem einen guten Plan, um den Schuldenberg abzutragen, muss die Bilanz für 2012/13 abschließen und die finanzielle Zukunft der Bühne absichern. Wobei nicht am falschen Ende, bei der künstlerischen Produktivität, gespart werden sollte, vielmehr die Last der Einsparungen gleichmäßig auf sämtliche Abteilungen verteilt werden müsste.

Überhaupt braucht es im Haus einen neuen Umgangston, geprägt von Offenheit, Vertrauen und Glaubwürdigkeit.

Gesucht wird also eine integrative Persönlichkeit, die pragmatisch, sachorientiert und mit Engagement die Burg aus der Krise führt.

Schlechte Zeiten für Egomanen und Alphatiere mit großspuriger Geste. Gefragt sind vielmehr Teamplayer mit Understatement.